Hessen – Verkehrspolitik: „Vernetzung von Bus, Bahn, Auto und Fahrrad ist zentrale Aufgabe moderner Verkehrspolitik“

Minister Al-Wazir eröffnet Deutschen Mobilitätskongress in Frankfurt

Hessen / Wiesbaden / Frankfurt – Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat angekündigt, die bessere Vernetzung von Auto, Bus, Fahrrad und Bahn zu einem Schwerpunkt der hessischen Verkehrspolitik zu machen.

„Nur wenn es uns gelingt, die unterschiedlichen Verkehrsträger miteinander zu verknüpfen und attraktive Angebote zu machen, das Auto auch mal stehen zu lassen, werden wir den zunehmenden Verkehr überhaupt bewältigen können“, sagte Al-Wazir bei der Eröffnung des Deutschen Mobilitätskongresses in Frankfurt.

„Das gilt für Berufspendler ebenso wie für Gelegenheitsfahrer. Das gilt aber auch für den Güterverkehr und die Logistikbranche. Auch hier müssen wir intelligente Schnittstellen zwischen den einzelnen Verkehrsträgern schaffen.“

Al-Wazir verwies auf die enormen Verkehrsströme, die täglich durch Hessen fließen. „Der Frankfurter Flughafen wickelt die Hälfte des deutschen Luftfrachtumschlags ab. Das Frankfurter Kreuz passieren rund 330.000 Fahrzeuge täglich.

Der Hauptbahnhof wird Tag für Tag von 450.000 Menschen genutzt. Wenn es hier stockt, merkt man das in der ganzen Republik.“ Daher fördere das Land mit dem House of Logistics und Mobility (Holm) eine weltweit einzigartige Forschungsplattform für gemeinsame Projekte von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

„Mobilität wird immer flexibler, gerade in den Städten. Vielen jungen Menschen ist es ohnehin egal, mit welchem Verkehrsmittel sie von A nach B gelangen. Sie wollen einfach möglichst schnell und unkompliziert ans Ziel kommen. Auch hier erhoffe ich mir vom Holm neue Ansätze und innovative Lösungen“, so Al-Wazir.

Voraussetzung für derartige intermodale Angebote seien eine funktionierende Infrastruktur und zugleich eine Vielzahl an Informationen, Angeboten und Diensten, auf die zurückgegriffen werden könne. Al-Wazir: „Immer mehr Menschen nutzen schon heute die Möglichkeiten von Smartphones, Apps und Location based services, um minutengenau die Mobilitätsangebote an ihrem Standort zu erfragen. In solchen möglichst genauen und zuverlässigen Angeboten liegt ein Schlüssel zum Erfolg.“ Immer wichtiger werde in diesem Zusammenhang aber auch der Datenschutz.

„Derartige Bewegungsmuster sind natürlich hochsensible Daten. Oberster Anspruch muss deshalb sein, dass die Systeme sicher und vor fremdem, unbefugtem Zugriff geschützt sind. Alle Fortschritte in der Vernetzung und damit der bestmöglichen Ausnutzung vorhandener Infrastruktur können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade im Rhein-Main-Gebiet der Ausbau vor allem der Schieneninfrastruktur dringend nötig ist, um Mobilität auch in Zukunft zu ermöglichen“, so Al-Wazir.

Oliver Kraft, Geschäftsführer des House of Logistics and Mobility (HOLM): „Die Erfassung, Auswertung und Anwendung von Daten ist im House of Logistics and Mobility längst Teil der Projekte, die wir mit unseren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln. Die Mobilität der Zukunft ist ohne nutzerorientierten Datenfluss kaum noch zu organisieren. Das gilt für die Kommunikation von Fahrzeugen untereinander wie für das Angebot einer, Mobilität aus einer Hand´, mit dem die Kunden auf ihren Wegen alle Verkehrsmittel kombiniert nutzen können, ohne sich Gedanken über Zugänge, Abfahrtszeiten und Tarife machen zu müssen.“

Prof. Dr. Michael Benz, International School of Management (ISM): „Unsere Mobilität wird sich gravierend durch neue digitale Technik verändern, und das insbesondere vor dem Hintergrund des Informationsverhaltens der heranwachsenden Generation Y. Angestammte Märkte werden durch Datenanalyse-Unternehmen massiv verändert werden. Who owns the data, owns the business.“

„Nur wenige andere gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche verfügen über solch enorme Potenziale wie der ÖPNV, um Big Data zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen“, sagte Prof. Knut Ringat, Sprecher der RMV-Geschäftsführung und DVWG-Präsident, anlässlich des zweiten deutschen Mobilitätskongresses, „Denken Sie nur an individualisierte Fahrangebote oder das elektronisches Ticketing. Mit den Risiken, die auch nicht verschwiegen werden dürfen, werden wir verantwortungsvoll umgehen.“

Der 2. Deutsche Mobilitätskongress beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema „Mobility 4.0 – Datenfluss und Mobilität“: 80 Prozent aller Daten, die heute entstehen, bleiben ungenutzt. Wie solche Informationen dazu beitragen können, unsere Mobilität komfortabler und nachhaltiger zu gestalten, darüber sprechen und diskutieren namhafte Experten und Wissenschaftler am 12. und 13. November in Frankfurt. Der Deutsche Mobilitätskongress wird von der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) in Kooperation mit dem House of Logistics and Mobility (HOLM), der International School of Management (ISM), der Messe Frankfurt und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) organisiert.

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Text: Marco Kreuter, Pressesprecher
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

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Autor: Team Hessen-Tageblatt