Stadt Hanau – Mit dem Abenteuer Deutsch gut vorbereitet ins nächste Schuljahr

Städtisches Kooperationsprojekt unterstützt Drittklässler im Fach Deutsch

Ab-Deutsch
Foto: Pädagoge Sanji Dissanayake vom „Abenteuer Deutsch“ übt mit den Kindern spielerisch Grammatik und Satzstrukturen.

Hanau – Die gute Resonanz bei Lehrkräften, Kindern und Eltern und die nachhaltige Wirkung bewogen Schuldezernent Axel Weiss-Thiel 36 Drittklässlern mit Förderbedarf in Deutsch auch in diesem Sommer wieder ein Sprach-Abenteuer zu ermöglichen. Das Deutsch-Intensivtraining unter Federführung der Volkshochschule Hanau findet diesmal in den letzten drei Wochen den Sommerferien statt. Die Kinder, die aus 14 Hanauer Grundschulen stammen, können dadurch das Gelernte anschließend nahtlos im Unterricht anwenden.

Vom 24. Juli bis 11. August, jeweils montags bis freitags von 8.30 bis 16.45 Uhr, kommen die Jungs und Mädchen in zwei Gruppen im Nachbarschaftshaus Lamboy Tümpelgarten zusammen. Die Teilnahme kostet 45 Euro und schließt gemeinsames Frühstück und Mittagessen mit ein. „Am Anfang sind viele der Kinder noch zögerlich, weil sie befürchten, dass das „Abenteuer Deutsch“ so wie Schule ist“, berichtet Pädagogin Clara Scheider. „Aber spätestens nach dem dritten Tag merken sie, dass wir hier richtig Spaß haben und kommen gerne her! Die Durchhaltequote ist sehr gut!“ Neben Grammatik und Rechtschreibung stünden auch Sozialkompetenz, Fairness und Zusammenhalt im Mittelpunkt der gemeinsamen Wochen. „Hier bilden sich Freundschaften über die Stadtteil hinweg und die Kinder wachsen in der intensiven Zeit eng zusammen“, sagt Scheider.

Spielerisch üben die Drittklässler wichtige grammatikalische Strukturen der deutschen Sprache. Sie lernen eigenverantwortliches Arbeiten und Teamarbeit, erprobten sich beim Sport und beim Theaterspielen. Bei Ausflügen in den Wildpark Klein-Auheim und zu einem Bauernhof Dottenfelder Hof bei Bad Vilbel-Dortelweil überwinden viele der Kinder ihre Scheu vor Tieren. Die meisten leben in Wohnblocks in der Innenstadt und haben wenig Kontakt zur Natur oder gar ein Haustier. „Höhepunkte des Bauernhofbesuchs sind immer das geführte Reiten auf kleinen und großen Pferden und Traktorfahrten“, berichtet Clara Scheider, „da leben die Kinder richtig auf!“

Die Lesetagebücher der Acht-bis Zehnjährigen belegen eindrucksvoll, welche Fortschritte die Kinder beim “Abenteuer Deutsch“ machen. Mit jedem Tag nehmen die Fehler in ihren Texten ab. Die Kinder, die alle ausländische Wurzeln haben, werden sicherer im Satzbau, bei der Wortwahl und dem Anwenden von Artikeln und Präpositionen. Wo ihre Defizite liegen habe ihre Lehrer vorab bei einem kleinen Sprachtest festgestellt. Koordinatorin Erika Scheider und ihr kleines Team von sechs Pädagoginnen und Pädagogen stimmen das Programm auf den Wissensstand der Kinder ab.
Die Stadt lässt sich das „Abenteuer Deutsch“ in diesem Jahr 20.000 Euro kosten. Das Hessische Kultusministerium sponsert die Bücher im Rahmen des Landesprogramms DeutschSommer. Das Hanauer Konzept stammt aus der Feder der städtischen VHS. Kooperationspartner sind neben der Volkshochschule und den Grundschulen das Schulverwaltungsamt, die Abteilung Integration und Inklusion der Stadt Hanau und das Staatliche Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis.

Die Rückmeldungen aus den Grundschulen geben der Stadt Recht, dass das Geld gut angelegt ist, sagt Clara Scheider. Sie höre immer wieder von Kindern aus der Abenteuer-Gruppe denen es mit Hilfe der Deutschförderung in den Ferien gelungen ist, nach der vierten Klasse auf die Realschule oder – in einem Fall – sogar das Gymnasium zu gehen. Diese Geschichten bestätigen die Meinung von Axel Weiss-Thiel, dass mit dem Angebot schlummernde Leistungspotenziale geweckt werden können und dadurch den Bildungsweg positiv beeinflussen.

Intensives Sprachtraining in den Sommerferien für Hanauer Grundschulkinder mit Migrationshintergrund fand bereits in den Jahren 2010 und 2011 im Rahmen des DeutschSommers statt, damals noch im Schullandheim auf der Wegscheide in Bad Orb. Nachdem das Land Hessen sowie öffentliche und private Stiftungen aus der Mitfinanzierung für das Projekt in Hanau ausgestiegen waren, ging die Brüder-Grimm-Stadt 2012 mit dem „Abenteuer Deutsch“ einen eigenen Weg.

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Autor: Team Hessen-Tageblatt