Frankfurt am Main – Stadtbezirksvorsteher Wilcken erhält die Bürgermedaille: ,Das Ehrenamt ist seine Leidenschaft‘

Hessen-Tageblatt - Presseportal - Frankfurt am Main -Frankfurt am Main – (ffm) In einem Monat feiert der gebürtige Sauerländer Gerd Wilcken seinen 77. Geburtstag. Seit genau 55 Jahren lebt er in Frankfurt und ist in dieser Zeit zum waschechten Bernemer Bub gereift. „Ich bin damals der Liebe wegen nach Frankfurt gezogen“, erzählt der gelernte Bankkaufmann und Pädagoge. Für Wilcken gab es bereits am Freitag, 5. Juni, Anlass zum Feiern: Im Kaisersaal des Frankfurter Römers wurde ihm von Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler und Oberbürgermeister Peter Feldmann die Bürgermedaille der Stadt Frankfurt verliehen.

Oberbürgermeister Feldmann sagte bei der Verleihung der Bürgermedaille: „Lieber Gerd, ich finde es beeindruckend, mit welcher Energie Du Dich stets für andere eingesetzt hast und dies noch immer tust. Das Ehrenamt ist Deine Leidenschaft, aber auch Dein Weg, jene Unterstützung zurückzugeben, die Dir so oft zuteilwurde. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Dir und übertreibe wohl nicht, wenn ich Dich als Vorbild für unsere Zivilgesellschaft bezeichne.“

In seiner Begrüßungsrede hob Stadtverordnetenvorsteher Siegler das vielfältige und kontinuierliche ehrenamtliche Wirken von Gerd Wilcken hervor, für den es immer selbstverständlich gewesen sei, sich einzubringen, seinen Mitmenschen zu helfen und gemeinsam mit anderen etwas auf die Beine zu stellen. „Er ist ein wahrer Tausendsassa“, sagte Siegler, „und nicht Ideologie, sondern die Freude an der Lösung eines Problems treiben ihn an. Das nenne ich bürgerschaftliches Engagement im besten Sinne.“

Seit er in Frankfurt lebt, ist Wilcken quasi ununterbrochen ehrenamtlich aktiv. Dabei trat der Stadtbezirksvorsteher von Bornheim „erst“ vor 23 Jahren in die SPD ein. „Eingefangen hat mich Lilli Pölt. Ich hatte da schon bei der FDP unterschrieben. Da war der damalige FDP-Vorsitzende Franz Zimmermann sehr traurig, als Lilli mich überzeugt hat“, entsinnt sich Wilcken an den Beginn seines politischen Engagements.

Doch auch ohne Parteibuch war Wilcken stets für jene da, die ihn um Hilfe baten. Unter anderem war er 15 Jahre lang als Jugendschöffe, fünf Jahre als Ortsbeirat, zehn Jahre bis zum heutigen Tag als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht, ebenfalls zehn Jahre als Bezirksvorsteher, fünf Jahre als Kuratoriumsmitglied der Mendelssohngesellschaft, zehn Jahre im Vorstand des Frankfurter Polizeichors und 15 Jahre an der Hessischen Akademie für Bürowirtschaft ehrenamtlich aktiv.

„Ich habe meine Ehrenämter stets gerne bekleidet und mache das bis heute mit Freude. Das Leben hat es stets gut mit mir gemeint, da möchte ich auch etwas zurückgeben“, sagt Wilcken über seine Motivation, anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Aber: „Wenn ich mich irgendwo einbringe, dann mische ich mich auch ein. Dennoch habe ich genug Geduld und Langmut um zu sagen, das schaffe ich nicht allein“, fügt Wilcken hinzu.

Besonders erwähnenswert ist Wilckens soziales Engagement gegen die Ausgrenzung Andersdenkender. „Toleranz ist ein hohes Gut. Da lohnt es sich immer für zu streiten – egal ob sexuell, religiös oder politisch“, sagt Wilcken. Für ihn selbst sei es mitunter gesellschaftlich schwierig gewesen, vor 55 Jahren mit einem anderen Mann zusammenzuleben. Was die Akzeptanz solcher Lebenswege anbelange, sei man in Deutschland und vor allem in Frankfurt auf einem guten Weg. Aber: „Ich bin auch Mitglied der katholischen Kirche. Das ist schwierig, jungen Menschen zu erklären. Denn bei der Akzeptanz gegenüber Homosexuellen muss sich hier noch einiges tun“, fordert der Geehrte.

Bis zu seiner Pensionierung vor 15 Jahren hat Wilcken zehn Jahre lang als Schulleiter und Geschäftsführer der Landesfachschule des Kraftfahrzeug-Gewerbes Hessen in Frankfurt am Main gearbeitet. Der Vorschlag zur Verleihung der Bürgermedaille an Gerd Wilcken stammt vom Stadtverordneten Holger Tschierschke. Wilcken wurde bereits mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen, dem Ehrenbrief der Hessischen Akademie für Bürowirtschaft (HAB) Frankfurt sowie der Silbernen Ehrennadel des Polizeichors Frankfurt am Main ausgezeichnet.

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Autor: Team Hessen-Tageblatt