Hanau – Den Weg freigemacht… – Mobility Scouts & Stadt sorgen für besseres Durchkommen

Hessen-Tageblatt - Presseportal - Hanau -Hanau – Hohe Bordsteine, Schilder mitten auf dem Fußweg, lose Steinplatten, holprige, unbefestigte oder zugewachsene Gehwege. . . Dinge, die für viele Menschen nur kleinere Ärgernisse sind, können für manche Menschen unüberwindbare Hindernisse darstellen. Vor allem dann, wenn sie im Rollstuhl oder in einem E-Mobil sitzen, oder mit Rollator oder Gehilfe unterwegs sind.

Auf problematische Situationen und Hindernisse dieser Art hinzuweisen, haben sich die Mobility Scouts der Stadt Hanau zum Ziel gesetzt. Die engagierten Seniorinnen und Senioren setzen sich seit 2017 dafür ein die Mobilität von älteren Menschen durch vielfältige Maßnahmen zu verbessern. Regelmäßig dokumentieren sie Mängel, die ihnen selbst auffallen, oder von anderen zugetragen werden und schlagen Möglichkeiten der Verbesserung vor.
„Wir leiten diese Informationen dann direkt an die Kollegen vom Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) weiter und diese kümmern sich dann darum die Situation zu entschärfen und den Weg wieder barrierefrei zu machen“, erläutert Karin Dunkel vom Seniorenbüro, die zusammen mit Lothar Hain, eng mit den Mobility Scouts zusammenarbeitet und ihre regelmäßigen Treffen koordiniert.

So wurde beispielsweise im Sommer 2018 der Weg entlang der Martin-Luther-Anlage neu angelegt. Rund 100 Meter Wegstrecke hat Hanau Infrastruktur Service (HIS) dort asphaltiert und mit rotem Splitt bedeckt. „Der alte Gehweg war unbefestigt und daher bei Regen kaum nutzbar und der Pflasterweg daneben für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren keine wirkliche Alternative“, berichtet von Seniorenbeirätin Gisela Krux, die ebenfalls bei den Mobility Scouts aktiv ist und den Hinweis von einer Bewohnerin des Stifts erhalten hatte.

Kürzlich wurden, dank eines Hinweises durch eine weitere Bewohnerin die Übergänge an den Bordsteigen mit Teer aufgefüllt so, dass die Rollstühle oder Rollatoren leichter und ohne stark zu Ruckeln über die Kreuzung zur Martin-Luther-Anlage fahren können. „Da helfen oft kleine Ausbesserungen und alle haben davon viel“, erklärt Mobility Scout Peter E. Wolf.

Außerdem wurden im Stadtbereich Hanau seither zahlreiche Gehsteigplatten befestigt, die Stolperfallen darstellten, Schilder versetzt, die ein Durchkommen der E-Mobile auf dem Gehweg verhinderten, und Bürgersteige abgesengt, die für Menschen, die auf Rollen unterwegs sind, nicht zu überwinden waren. Auch Geschwindigkeitsmessungen wurden auf Bitten der Mobility Scouts an besonders kritischen Stellen durchgeführt. „Rund 17 Punkte haben wir bereits aufgenommen und die meisten davon sind abgearbeitet“, berichtet Mobility Scout Karl-Heinz Voit.

„Die Kollegen von der Straßenverkehrsbehörde des Ordnungsamts sowie vom Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service hatten immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen und haben – soweit es möglich war – alle Verbesserungswünsche zügig umgesetzt.“ Doch man freue sich immer über Tippgeber aus der Bürgerschaft, die auf weitere kritische Stellen aufmerksam machten, bekräftigen Hain und Dunkel.
Zu den wertvollen Tippgebern zählen auch Ursula Keil und Enrique Mechau. Die beiden sind regelmäßig mit ihren E-Mobilien in Hanau unterwegs und treffen unterwegs auf verschiedene Hindernisse. So zu Beispiel ein Schild mitten auf dem Gehweg in der Konrad-Adenauer-Straße, das im Zusammenspiel mit den gegenüberliegenden Zigarettenautomaten ein Durchkommen für E-Mobile bisher unmöglich machte. Auf Grund der Hinweise von Keil und Mechau wurde es von Mitarbeitern der Stadt Hanau nach außen versetzt. Mitglieder der Mobility Scouts trafen sich mit den beiden Tippgebern vor Ort, um das Resultat zu besichtigen. Auch Jörg Herchenröder vom Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS), kam zum Besichtigungstermin: „Früher gab es hier einen Fahrradweg und das Schild stand genau auf der Trennlinie zwischen Fußweg und Fahrradweg. Inzwischen gibt es den nicht mehr und wir konnten das Schild problemlos versetzten“, erläutert er. „Wir können nicht alle Schilder in der Stadt im Blick haben und sind froh, wenn wir solche hilfreichen Hinweise erhalten“, sagt Herchenröder.

Keil und Mechau sind froh, dass sie die Stelle nun endlich problemlos passieren können und auch andere Hinweise auf Mobilitätshindernisse bereits aufgenommen und bearbeitet wurden. „Es ist wirklich toll, dass die Stadt Hanau sich dieser Probleme annimmt und sie zeitnah bearbeitet. Das zeigt, dass die Anliegen von Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung hier gehört und ernst genommen werden“, sind sich die zwei einig.

Hintergrund:

Ein knappes Jahr dauerte das europäische Projekt „MobilityScouts“ in Hanau das von der Europäischen Kommission im Rahmen des Erasmus Plus-Programms unterstützt wurde und von Dr. Karin Stiehr, ISIS Frankfurt begleitet wurde. Ziel des Projekts war es ältere Männer und Frauen in Entscheidungen über Mobilität für Senioren, ein altersgerechtes Umfeld und bedarfsorientierte Dienste mit einzubeziehen und ihre Bedürfnisse zu ermitteln. Zahlreiche Senioreninnen und Senioren aus Hanau und Umgebung arbeiteten und arbeiten ehrenamtlich als „MobilityScouts“ in verschiedenen Arbeitsgruppen an dem Projekt mit.

Maßgebliche Unterstützung von offizieller Seite erhielten die engagierten MobilityScouts durch Karin Dunkel vom Seniorenbüro Hanau, Lothar Hain von der Stabsstelle Demografischer Wandel und der Stabsstelle Stadtteilentwicklung, sowie der Freiwilligenagentur Hanau. Zudem engagieren sich derzeit in den Teilprojekten auch der Seniorenbeirat, Mobile Wohnberatung, die Initiativen „Menschen in Hanau“ und „SOwieDAheim“, Alten- und Pflegezentren Main-Kinzig-Kreis, Vereinte Martin-Luther und Althanauer Hospital Stiftung Hanau, Domicil Seniorenpflegeheim am Schloßgarten, Altenberatung Hanau, das Mehrgenerationenhaus Fallbach, die Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB), das Ordnungsamt der Stadt Hanau sowie der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) und tragen so ebenfalls maßgeblich zum Erfolg des Projekts bei.

Auch nach dem offiziellen Ende des europäischen Projekts im Mai 2018 geht in der Brüder-Grimm-Stadt die Arbeit der ehrenamtlichen MobilityScouts weiter. Ein runder Tisch zum Thema „Mobilität im Alter“ findet 1- 2 mal pro Jahr statt. Interessierte sind nach wie vor jederzeit herzlich willkommen sich für eine generationenfreundliche Stadt zu engagieren.
Alle Informationen zu dem Projekt gibt es auf der Homepage www.mobility-scouts.eu sowie über die Hanauer Homepage www.hanau.de.

Das Projekt MobilityScouts Hanau wird von Seniorenbüro und Stabsstelle Demografie im Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt, der Stabsstelle Stadteilentwicklung organisiert. Information: Karin Dunkel, karin.dunkel@hanau.de, Telefon 06181-668 2050 (Seniorenbüro Hanau) und Lothar Hain, lothar.hain@hanau.de, Telefon 06181- 295 354 (Stabsstelle Demografie im Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt, Stadtteilentwicklung).

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Stadt Hanau
Öffentlichkeitsarbeit
Am Markt 14-18
63450 Hanau

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Autor: Team Hessen-Tageblatt