Heppenheim – Am kommenden Sonntag, (9.) um 11:30 Uhr wird eine Ausstellung mit Gemälden und Zeichnungen des Erfurter Künstlers Jost Heyder im Museum Heppenheim eröffnet.
Heyder, Jahrgang 1954, studierte bis 1980 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei den Professoren Arno Rink und Bernhard Heisig Malerei und Grafik. Von 1982 bis 1984 war er Meisterschüler bei Prof. Gerhard Kettner an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Seither zählt er zu den bekanntesten Vertretern der bildenden Kunst in Thüringen. Einen besonderen Namen machte sich Jost Heyder mit seinen einfühlsamen und charakterisierenden Bildnissen bedeutender Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft.
In der Ausstellung werden Werke der letzten fünfzehn Jahre gezeigt. Die Auswahl beschränkt sich auf die beiden wichtigsten Arbeitsfelder Heyders, die Malerei und die Zeichnung.
Die motivische Auswahl umfasst wesentliche Genres seiner Arbeit: Porträts und Bildnisse, mehrfigurige und mythologische Kompositionen, Landschaften und Stillleben. Damit entwickelt die Ausstellung eine Art Panoramablick auf das vielfältige Werk des Künstlers und einen kulturellen Dialog, der über die Präsentation hinausweist.
Es sind weniger die spektakulären künstlerischen Experimente, die den Betrachter erwarten, als vielmehr die nuancierenden Wechsel zwischen den Sujets, den künstlerischen Mitteln und ihrer Auslotung.
In der Maltechnik, die ihn als exzellenten Handwerker, frei von vordergründigen Manierismen ausweist, hat inzwischen die Acrylfarbe die Oberhand gewonnen. Schnell trocknend, fein lasierend, aber auch kräftig und pastos, lassen sich diese modernen Farben hervorragend mischen und auftragen. Die Strenge der kräftig gezogenen Linie der Zeichnung wird durch sanft modulierende, breite Schraffuren, weiche Pastelltöne und Verläufe gebrochen.
Natur, Landschaft, Mensch und deren Beziehungsgefüge interessieren ihn und besonders dabei, die jeweiligen Charaktere herauszuarbeiten, um ihnen etwas Bleibendes zu geben. Während Jost Heyder seine Figuren sehr präzise darstellt, bleiben Landschaften auch gern einmal im Ungewissen, lehnen sich an Skizzen an, die er auf Reisen zeichnet. Einige der großartigen Skizzenbücher komplettieren die Präsentation. Der Künstler bietet uns damit eine Reise ins Geheimnis seiner Bildentstehung an. Sichtbar werden so auch die Menschen hinter den Bildern. Wir können die Selbstvergewisserung und die Annäherungen an das Motiv bei der Arbeit in der stillen Klausur seines Ateliers in der ehemaligen Taschenlampenfabrik in Arnstadt erahnen. Eines der Schlüsselwerke dieser Art „Der Maler II“ von 2012 dient als Vorlage für das Plakat zur Ausstellung.
Mit dem Spagat zwischen den sehr feinfühlig gezeichneten Bildnissen, den zuweilen tumultartigen Bühnenstücken und einer großzügigen, flächigen bis abstrahierenden Gestaltung hat der Maler Jost Heyder keine Probleme. Er schert sich mit seiner Kunst weniger um Strömungen und Trends. Vorbilder aus der Kunstgeschichte interessieren ihn schon. Er redet gern drüber und besucht die wichtigen Ausstellungen.
Lassen Sie sich überraschen von der Kunst Jost Heyders, der zur Eröffnung seiner Ausstellung von den Musikern Christian Seeger am Saxophon und Maurice Kühn am Kontrabass begleitet wird. Die Präsentation ist ein glückliches Zusammenspiel der Werke, bei der jeder seine Favoriten finden wird.
Die Sonderausstellung „Jost Heyder – Gemälde und Zeichnungen“ ist vom 9. April bis 5. Juni 2017 im Museum Heppenheim, Kurmainzer Amtshof, Amtsgasse 5, zu sehen: Mi, Do, Sa, So und an Feiertagen 14 bis 17 Uhr.
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Text: Uta Nack-Domesle
FB1 / Allgemeine Verwaltung
Öffentlichkeitsarbeit / Pressestelle