Bad Emstal – Die ersten Anlaufstellen für Asylbewerber im Landkreis Kassel nach dem Aufenthalt in einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen sind die vom Landkreis Kassel selbst betriebenen Gemeinschaftsunterkünfte. „Hier besteht die Möglichkeit, bei uns im Landkreis anzukommen und in der Anfangszeit intensiv betreut zu werden“, erläutert Kreispressesprecher Harald Kühlborn. Für die Betreuung beschäftigt der Landkreis pro 50 Asylbewerber einen hauptamtlichen Betreuer in den Gemeinschaftsunterkünften. Aktuell kommen rund 20 Asylbewerber pro Woche neu in den Landkreis.
Hauptansatzpunkt des Landkreises sei aber auch weiterhin, die Asylsuchenden möglichst schnell in privaten Wohnraum zu vermitteln, so Kühlborn weiter. Im Rahmen der Betreuung durch die Mitarbeiter des Landkreises und der Arbeit der Unterstützerkreise werde schrittweise die Voraussetzung geschaffen, dass die Flüchtlinge selbst eine Wohnung anmieten. Kühlborn: „Unser Ziel bleibt es, möglichst viele Mietverhältnisse in Wohnungen zu realisieren, da diese Unterbringungsform die Integration und die Teilhabe am Leben in Deutschland am besten ermöglicht“.
Entsprechender Wohnraum werde daher weiterhin gesucht – besonders auch dort, wo sich bereits Gemeinschaftsunterkünfte befinden, wie in Bad Emstal. „Wir – Kreis und Vermieter – haben sehr gute Erfahrungen mit der Unterbringung von Asylbewerbern in Privatwohnungen gemacht“, so Kühlborn weiter. Besonders kleine Wohnungen für alleinstehende Asylbewerber fehlen – oder Vermieter, die eine kleine Wohngemeinschaft von männlichen Asylbewerbern akzeptieren.
Kühlborn: „Wir suchen die Flüchtlinge, die für eine Wohnung in Frage kommen, gezielt aus und wir begleiten die Asylbewerber beim Umzug und in den ersten Tagen in der neuen Wohnung“.
Alle Vermieter, die noch freie Wohnungen zur Verfügung haben, sollten sich mit Wilburg Kleff, Susanne Baberuxki und Karsten Nickel vom Fachbereich Soziales in Verbindung setzen (Tel.: 0561/1003-1841/Mail: wilburg-kleff@landkreiskassel.de/Tel.: 0561/1003-1534/Mail: susanne-baberuxki@landkreiskassel.de/Tel.: 0561/1003-1846/Mail: karsten-nickel@landkreiskassel.de) und so helfen, den hilfesuchenden Menschen den Einstieg in ein geregeltes Leben in Deutschland zu erleichtern.
Die 2799 Ende Juli vom Landkreis betreuten Asylbewerberinnen und Asylbewerber, kommen aus über 40 verschiedenen Herkunftsländern. Die meisten Menschen stammen aus Syrien (884), Afghanistan (714), Irak (359), Somalia (140), Pakistan (125), Iran (121) und Eritrea (95). Die Wohnorte der Asylbewerber im Landkreis verteilen sich auf 27 Kommunen im Landkreis. Bedingt durch die Gemeinschaftsunterkünfte wohnen die meisten Asylbewerberinnen und Asylbewerber in Wolfhagen (732), Fuldatal (309), Bad Karlshafen (269), Niestetal (253) und Grebenstein (159). Weitere Kommunen mit einer nennenswerten Anzahl von Asylbewerbern sind Baunatal, Fuldabrück, Vellmar und Hofgeismar.
Hintergrund:
Die aufgeführten Zahlen beziehen sich auf die Leistungsberechtigten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Sofern die Asylbewerberinnen und Asylbewerber einen anderen Aufenthaltstitel (wie z.B. eine Aufenthaltserlaubnis von mehr als sechs Monate erhalten) werden sie in dieser Statistik nicht mehr erfasst, da sie von den Jobcentern betreut werden. Die Zahl der im Landkreis lebenden Menschen, die als Asylbewerber eingereist sind, ist daher höher.
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Text: LANDKREIS KASSEL
Pressesprecher
Harald Kühlborn
Wilhelmshöher Allee 19 – 21
34117 Kassel