Eltville am Rhein / Kiedrich/ Walluf – Der Präventionsrat Oberer Rheingau lädt alle Eltern, Erziehenden und Interessierten zum Vortrag „Pubertät – Hirn im Ausnahmezustand“ am Donnerstag, 3. Mai, um 20 Uhr in die Mediathek Eltville, Rheingauer Straße 28, Zugang nur über den Platz der Deutschen Einheit, ein. Professor Dr. Dieter F. Braus ist aufgrund der großen Nachfrage zum zweiten Mal in Eltville. Er gibt mit seinem Vortrag Einblicke in die großen Wandlungen im jugendlichen Gehirn und deren Folgen. Braus ist Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Dr. Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden. Der Eintritt kostet 5 Euro. Karten gibt es nur an der Abendkasse. Wem ein gesicherter Platz wichtig ist, meldet sich über die Anlaufstelle des Präventionsrates über den Anrufbeantworter an: Telefon 06123 999-720.
Im Vortrag geht es um die hirnphysiologischen Entwicklungen in der Pubertät und die Auswirkungen auf die seelische Gesundheit. Wie man so schön sagt, „stirbt“ in der Pubertät die Kindheit gewissermaßen gemeinsam mit so manchen Nervenzellen im kindlichen Gehirn. Äußerlich wahrnehmbare Veränderungen der dann nicht mehr ganz so Kleinen mögen schon aufregend sein: Pickel, sprießende Härchen, Zickattacken, Veränderungen im Schlafverhalten.
Noch spektakulärer sind jedoch die Vorgänge unter der Schädeldecke der Teenager. Gerade vor und während der Pubertät setzt im Gehirn des Menschen eine massive Umbautätigkeit ein. Und so wird rebelliert, provoziert, der Nervenkitzel gesucht, der emotionale „Kick“ oder der Rückzug in sich selbst geprobt. Die vielfältigen Strategien, mit denen Heranwachsende die drastischen Veränderungen von Leib und Seele zu meistern versuchen, machen uns Erwachsene noch immer perplex.
Kein Wunder, das Gehirn wird eine einzige Baustelle – und das länger als wir bisher glaubten, spätestens seit Neurowissenschaftler Pubertierenden in den Kopf „schauen“ und nun die wichtigsten Ergebnisse in einem Vortrag präsentieren können…
Durch den Vortrag erhalten die Zuhörer einen guten Einblick in die Vorgänge im jugendlichen Gehirn und dessen Folgen für das Erwachsenenleben. Chancen und Risiken, wie Alkohol, Drogen und digitale Medien werden thematisiert. Sie können „ihre“ Jugendlichen dadurch besser verstehen und möglicherweise hinterher kreativer und gelassener auf die Herausforderungen der Pubertät reagieren. Der Vortrag geht auf die Entwicklungspsychologie der gesamten Kindheit ein und ist deshalb auch für Eltern kleinerer Kinder interessant.
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