Frankfurt am Main – Magistrat beschließt Vorplanungsvorlage zur Regionaltangente West

News-24.Today - Hessen-Tageblatt - Frankfurt - Aktuell -Frankfurt am Main – (pia) Mit der Regionaltangente West (RTW) werden tangentiale Wege im weitgehend radial auf den Frankfurter Hauptbahnhof ausgerichteten Schienenpersonennahverkehrsnetz der Region abgekürzt. „Die RTW wird dafür sorgen, dass bedeutsame Gewerbegebiete und somit Arbeitsplätze in der Stadt Frankfurt am Main direkt und ohne Umsteigen, sogenannte Übereckfahrten, und/oder in deutlich kürzeren Fahrtzeiten erreicht werden“, beschreibt Verkehrsdezernent Stefan Majer den Nutzen des Projektes.

„Aus Frankfurter Sicht stehen dabei insbesondere die verbesserten Verbindungen vom und zum Industriepark Höchst sowie den Gewerbegebieten Sossenheim (Wilhelm-Fay-Straße) und Praunheim im Fokus, aber natürlich auch die zusätzlichen Schienenverbindungen vom und zum Flughafen.“ Im Jahr 2005 wurden an der Strecke der RTW insgesamt etwa 185.000 Arbeitsplätze festgestellt; für das Jahr 2020 werden über 200.000 Arbeitsplätze im engeren Umfeld der RTW prognostiziert. „Mit der heute beschlossenen Vorplanungsvorlage bereiten wir das Planfeststellungsverfahren im kommenden Jahr vor und stellen sicher, dass Ortsbeiräte, Stadtverordnetenversammlung und vor allem die Frankfurter Bürger über den aktuellen und schon sehr weit vorangeschrittenen Planungsstand informiert werden.“, so Stadtrat Majer weiter.

Die RTW ist ein innovatives Projekt, denn sie ist eine Zweisystembahn, die in der Region Frankfurt RheinMain von Bad-Homburg (Linie 1) und Frankfurt-Gewerbegebiet Praunheim (Linie 2) über Eschborn, Frankfurt-Sossenheim, Frankfurt-Höchst, Frankfurt-Flughafen und Frankfurt-Stadionbahnhof nach Neu-Isenburg (Linie 1) und Dreieich-Buchschlag (Linie 2) verläuft.

Beide RTW-Linien, die jeweils im 30-Minuten-Takt verkehren sollen und sich auf dem gemeinsamen Abschnitt von Eschborn bis Neu-Isenburg Bahnhof zu einem 15-Minuten-Takt überlagern, sind an mehreren Umsteigepunkten mit dem S-Bahn- und dem U-Bahn-Netz verknüpft. Aus Gründen der Effizienz und der Ressourcenschonung sollen bestehende Gleisanlagen, insbesondere der DB AG, soweit es geht mit benutzt werden. Die Neubauabschnitte der RTW sollen vorzugsweise nach der Betriebsordnung der Straßenbahnen (BOStrab) errichtet werden, sofern nicht betriebliche Gründe eine Ausgestaltung nach der Eisenbahnbetriebsordnung (EBO) erforderlich machen.

„Es ist erklärtes Ziel des Magistrates, den werktäglich mit dem Auto nach Frankfurt aus der Region Einpendelnden durch zusätzliche attraktive Mobilitätsangebote eine Alternative zur Autonutzung zu bieten. Mit dem Angebot der RTW wird Prognosen zufolge ein Drittel der Verkehrsnachfrage vom motorisierten Individualverkehr, rund 15.000 Fahrgäste pro Tag, auf den öffentlichen Personennahverkehr verlagert und die CO2-Belastung um circa 12.000 Tonnen pro Jahr verringert“, führt der Verkehrsdezernent aus. 30.000 Fahrgäste werden überwiegend von Teilabschnitten der S-Bahnen S1/S2 ab Höchst, S3/S4 ab Eschborn Süd, S5 ab Bad Homburg und S8/S9 ab Flughafen verlagert, die bislang Übereckfahrten über die Innenstadt vornehmen. Da vor allem in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der Nachfrage im S-Bahn-Verkehr zu verzeichnen ist, wird die RTW zu einer Entlastung des S-Bahn-Netzes im Kernbereich führen und dort Platzkapazitäten für eine weiter steigende Nachfrage frei machen.

An den Planungskosten, die bis zur Planfeststellung mit rund 26,5 Millionen Euro abgeschätzt werden, ist die Stadt Frankfurt mit einem Betrag von 1,251 Millionen Euro als Anschubfinanzierung im Jahr 2008 und 11,008 Millionen Euro ab dem Jahr 2012 beteiligt.

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