An vier Tagen finden in der Geleitsstraße 94 verschiedene Angebote zur Information,Inspiration und Unterhaltung statt
Offenbach – „Aufbrechen – Neues wagen – Auf den Weg machen“ – unter diesem Motto lädt das Demenzzentrum StattHaus Offenbach der Hans und Ilse Breuer-Stiftung am Montag, 24. November um 18.30 Uhr zu einer Podiumsdiskussion mit interessanten Gästen ein. Mit dabei ist Gertrud Rosemann, die mit 91 Jahren Besucher im Museum für Kommunikation in Frankfurt durch die Ausstellung „Dialog mit der Zeit“ führt und auch darüber hinaus von ihren spannenden Lebensstationen zu erzählen weiß.
Renate Rütten, Mitgründerin und Vorstand des Vereins „Anders leben, anders wohnen“ berichtet über den Aufbau, Ziele und Herausforderungen einer selbstverwalteten Hausgemeinschaft mit mehreren Generationen in Bergen-Enkheim. Henning Knapheide, zuständig für das seit zehn Jahren bestehende Angebot „Wohnen für Hilfe“ vom Frankfurter Bürgerinstitut, erläutert das Konzept des Projekts sowie Nutzen und Bedingungen der beteiligten Personen. Vierter Teilnehmer ist Martin Erhardt, Fachreferent für Altenbildung, der passend zu seinem neuen Buch „Älterwerden neu denken“ die neuen (Rollen-)Bilder älterer Menschen thematisiert und von seinen ganz persönlichen „Lernfeldern“ berichtet.
Die Veranstaltung gehört zu einer Auftaktreihe, mit der das StattHaus älteren Menschen aus dem Stadtteil verschiedene Möglichkeiten zur aktiven Lebensgestaltung sowie Unterstützung in ihrem Alltag bieten möchte. Gleichzeitig soll das StattHaus als zentraler Treffpunkt und Koordinationsstelle eine sich gegenseitig unterstützende Nachbarschaft ermöglichen. Am Dienstag, 25. November um 17 Uhr bietet sich bei einem „Dämmershoppen im Pavillon des Dreieichparks“ die Gelegenheit, sich über Besonderheiten, Lieblingsplätze und Mängel des Viertels auszutauschen.
Am Mittwoch, 26. November gibt es zwischen 10.00 bis 14.00 Uhr ins StattHaus „Gutes für Körper & Geist“. An verschiedenen Ständen informieren Experten zu Themen wie „Gesunde Köstlichkeiten aus dem Garten“, „Was brauche ich für mein persönliches Wohlbefinden“ und „Mein Wohnraum in meinem Lebensraum“. Außerdem berät eine Fachanwältin für Erbrecht über rechtliche Hintergründe, Testamentserstellung und Vorsorgemöglichkeiten. Abschluss der Auftaktwoche bildet am Donnerstag, 27. November um 17.30 Uhr die Lesung von Kathrin Pläcking, die nach einem Landwirtschafts- und Mathematikstudium 1991 ihr Altenpflegeexamen ablegte und in einer Demenz-Wohngemeinschaft tätig war. An diesem Abend wird sie aus ihrem dritten Buch „Erste Wahl: Ein Zukunftsroman“ vorlesen. In Form einer berührenden Geschichte beschreibt sie ein fiktives Szenario rund um das Thema Demenz und den Umgang mit den Herausforderungen des Älterwerdens. Anschließend besteht Gelegenheit zur Diskussion.
Treffpunkt für ältere Bürger im Stadtteil als Ergänzung zur Demenz-Betroffenenhilfe
Als Anlaufstelle für Menschen mit Demenz und deren Angehörige bietet das neue Demenzzentrum StattHaus Offenbach mit den Bereichen Wohnen, Beratung und Begegnung in der Geleitsstraße 94 Betroffenen und Angehörigen Unterstützungsleistungen für den Alltag an. Das Projekt „Anlaufstelle für ältere Menschen“ stellt einen weiteren ergänzenden Baustein im Haus dar. StattHaus-Leiterin Jutta Burgholte-Niemitz: „Im Westend – oder vielmehr richtigerweise im Stadtteil Ledermuseum – leben sehr unterschiedlich interessierte und engagierte Menschen. Diese möchten wir mit unseren Angeboten ansprechen und sie kennenlernen. Ebenso gibt es in unserer Nachbarschaft einen hohen Anteil allein-lebender Personen, die auf Unterstützung in unterschiedlicher Form angewiesen sind.
Wir wollen auch mit ihnen in Kontakt kommen und ihnen mit Beratung und konkreter Unterstützung ein weiterhin selbstbestimmtes und selbstständiges Leben im Viertel ermöglichen.“ Der Aufbau wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für 18 Monate mit einer Fördersumme von insgesamt 12.200 Euro unterstützt. Ziel ist es eine zentrale und möglichst fußläufig erreichbare Anlaufstelle für Bürger aus dem Stadtteil zu sein, Informations-, Beratungs- und Hilfsangebote auszubauen, Hilfestellung rund um das Wohnen und Leben im Alter zu geben sowie Nachbarschaftstreffpunkt zu sein.
In den kommenden Monaten werden weitere Vorträge, Angebote und Informationsveranstaltungen zu diesen Themen stattfinden.
Das Programm der Auftaktwoche im Überblick
Montag, 24.11.2014 um 18.30 Uhr
„Aufbrechen – Neues wagen – Auf den Weg machen“ – Podiumsdiskussion zur aktiven Gestaltung einer neuen Lebensphase unter Moderation von Saskia Rühl, Institut für interdisziplinäre Alternswissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt
Dienstag, 25.11.2014 um 17 Uhr
„Dämmershoppen im Musikpavillon“ – Austausch über das Viertel „Westend“ bei Glühwein und Kerzenschein im Pavillon des Dreieichparks. Treffpunkt StattHaus, Geleitsstraße 94
Mittwoch, 26.11.2014 von 10.00-14.00 Uhr
„Gutes für Körper & Geist – gut vorbereitet in alle(n) Lebenslagen“ – Informationsbörse mit präventiven und wohltuenden Angeboten für Leib und Seele
Donnerstag, 27.11.2014 um 17.30 Uhr
Lesung mit Kathrin Pläcking, ehemalige Altenpflegerin in einer Demenz-WG. Sie liest aus dem Buch „Erste Wahl: Ein Zukunftsroman“, anschließend Gelegenheit zur Diskussion
Ansprechpartner für weitere Informationen:
Jutta Burgholte-Niemitz, Leitung StattHaus Offenbach, Telefon: 069 / 2030 5546
E-Mail: j.burgholte-niemitz@breuerstiftung.de
Tanja Sand, Projektkoordination StattHaus Offenbach, Telefon: 069 / 2030 5546
E-Mail: statthaus-of@breuerstiftung.de
Weitere Informationen zum Demenzzentrum StattHaus Offenbach, zu Veranstaltungen und Terminen gibt es auf der Internetseite www.breuerstiftung.de/statthaus-offenbach.
Über die Hans und Ilse Breuer-Stiftung
Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung wurde im Jahr 2000 von dem Unternehmer Hans Breuer gegründet. Die Frankfurter Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, die Lebenssituation von Demenzkranken und ihren Angehörigen entscheidend zu verbessern. Zweck der gemeinnützigen Stiftung ist es, exzellente wissenschaftliche Forschung im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzerkrankungen zu fördern und wissenschaftliche Netzwerke auf dem Gebiet der Alzheimer-Forschung zu unterstützen. Darüber hinaus fördert die Hans und Ilse Breuer-Stiftung Projekte aus den Bereichen Versorgung, Betreuung und Therapie, die wesentlich dazu beitragen, das Leben von demenziell Erkrankten und ihren Familienangehörigen zu erleichtern und Alternativen in der häuslichen Pflege aufzeigen.
Als eigenes Vorhaben hat die Stiftung in Offenbach am Main unter dem Namen „StattHaus Offenbach“ eine Begegnungsstätte und ein Informationszentrum zum Thema Demenz sowie einer ambulant betreuten Wohngruppe aufgebaut. Zu diesem Zweck wurde eine denkmalgeschützte Immobilie erworben, in der nach umfassender Sanierung und teilweisem Umbau ein Pilotprojekt verwirklicht wird. Als „One-Stop-Shop“ wird hilfesuchenden Betroffenen und ihren Angehörigen der ganze Bereich niedrigschwelliger Betreuungsangebote zum Thema Demenz zwischen häuslicher Versorgung und professioneller Tagespflege angeboten. Dazu gehören der Aufbau und die Begleitung von Gesprächs-gruppen, die Veranstaltung von Informationsseminaren für pflegende Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen sowie die stundenweise Entlastung pflegender Angehörige durch die Einrichtung von
Betreuungsgruppen.
Weitere Informationen zur Hans und Ilse-Breuer-Stiftung auf der Website: http://www.breuerstiftung.de/
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Text: Uli Kuhn, Uli Kuhn Consulting