
So auch hier. Da ist zum einen die Tatsache, dass die Reallöhne in Deutschland zwischen 1995 und 2012 in allen Einkommensgruppen gesunken sind. Geringverdiener waren von diesem Trend besonders stark betroffen. Ihre real verfügbaren Einkommen sanken im genannten Zeitraum um rund 20 Prozent. Es besteht hier also ein enormer Nachholbedarf. Zum anderen ist der aktuelle Positivtrend, so sagen es uns die Statistiker, vor allem auf den niedrigeren Anstieg der Verbraucherpreise und nicht auf ein Wachstum der Löhne und Gehälter zurückzuführen.
Dies beinhaltet weiterhin die Möglichkeit einer Deflation, also längerfristig sinkender Preise für Waren und Dienstleistungen. So positiv dies für den privaten Verbraucher kurzfristig auch aussehen mag: Ein solches Szenario könnte die Wirtschaft dazu bringen, energisch auf die Kostenbremse zu treten, zu rationalisieren und vor allem Personal zu entlassen. Konsum ist zunächst nicht das schlechteste Mittel, um einer solchen Entwicklung vorzubeugen.
OTS: Neue Westfälische (Bielefeld)








