Stadt Hanau – Weiterqualifizierung für Tagesmütter und -väter: Bundesprogramm für Kindertagespflege ermöglicht Fortbildung

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Tagesmütter- und väter und Ausbilder/innen beim Auftakt der Fortbildungsreihe. Begrüßt wurden sie von Stadtrat Axel Weiss-Thiel (1.v.r) und Astrid Weiermann, Leiterin des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung.

Stadt Hanau – Die Tagesmütter und -väter der Stadt Hanau starten dieser Tage in Hanau in eine zwei Jahre währende Weiterqualifizierung.

Diese wird größtenteils durch das Bundesprogramm „Kindertagespflege: Weil die Kleinsten große Nähe brauchen“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert. In rund 140 Unterrichtsstunden, die vornehmlich in den Abendstunden und an den Wochenenden stattfinden, sollen die 61 „Kindertagesbetreuungspersonen“ der Stadt Hanau, die bereits 160 Stunden Qualifizierung in der Vergangenheit absolviert haben, weiter ausgebildet werden und am Ende einen Abschluss erhalten. Neue Tagespflegeeltern werden ab dem Jahr 2017 mit insgesamt 300 Unterrichtseinheiten geschult.

„Die Schulung dient einerseits zur Qualitätssicherung für die Stadt Hanau und andererseits auch als Anreiz für Frauen und Männer, die gerne in der Kindertagesbetreuung tätig sein wollen. Sie erhalten eine zertifizierte Qualifizierung, die ihnen später die Tür zu anderen pädagogischen Betreuungsberufen öffnen kann“, erläutert Astrid Weiermann, Leiterin der Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung. Natürlich diene die Weiterqualifizierung auch dazu den Eltern, der zu betreuenden Kinder, Sicherheit und Zutrauen in die Qualifikation der Betreuerinnen und Betreuer zu geben.

Bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren fährt die Stadt Hanau seit rund zehn Jahren zweigleisig: Berufstätige Eltern und Alleinerziehende können ihre Sprösslinge zu einer der Tagesmütter oder -väter oder in eine städtische Betreuungseinrichtung geben. Sie zahlen dafür immer die gleichen Gebühren, unabhängig des Betreuungsortes. Im Jahr 2005 wurde die gesetzliche Grundlage für die Kindertagespflege als gleichrangiges Angebot zur Betreuung von Kindern in einer Einrichtung geschaffen. Die Stadtverordnetenversammlung machte im Dezember 2006 zudem den Weg für eine Zusammenarbeit von Fachkräften mit Erziehungsberechtigten und Tagespflegepersonen frei.

An der aktuellen Weiterqualifikation nehmen alle 61 Familientagesbetreuungspersonen der Stadt Hanau teil. Insgesamt betreuen diese derzeit rund 200 Hanauer Kinder. „Der Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung, der sowohl für die Städtischen Einrichtungen als auch die Kindertagesbetreuungspersonen zuständig ist, möchte die anspruchsvolle und wichtige Aufgabe die Kinderbetreuung nicht nur zuverlässig gewährleisten, sondern auch die Qualität dieser Arbeit stets verbessern“, sagt Betriebsleiterin Astrid Weiermann, daher habe man sich für das Bundesprogramm zur Fortbildung in der Kindertagespflege beworben.

Mit dem Bundesprogramm stärkt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Weiterentwicklung des Systems Kindertagespflege und die Sicherung der Qualität der pädagogischen Tätigkeiten von Kindertagespflegepersonen. Von Januar 2016 bis Dezember 2018 werden rund 30 Modellstandorte gefördert, die das „Kompetenzorientierte Qualifizierungshandbuch Kindertagespflege“ implementieren sowie die damit verbundenen strukturellen Erweiterungen im regionalen System der Kindertagespflege umsetzen.

Nach der Interessensbekundungen sowie dem Antragsverfahren im Jahr 2015, erhielt der Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung im Sommer 2016 – neben einer Vielzahl von anderen kommunalen Bewerbern – den Zuschlag für das Bundesprogramm zur Qualifizierung von Tagesmüttern und Tagesvätern. Das Projekt startet aktuell mit seinen Schulungseinheiten und erstreckt sich bis Ende 2018. Der Bund bezuschusst das gesamte Programm mit rund 400.000 Euro.

Die VHS Offenbach übernimmt zukünftig die Weiterbildungsmaßnahmen in Unterrichtseinheiten im Sinne des Qualitätshandbuchs des Bundes QHB der Familientagesbetreuungspersonen. In Zusammenarbeit mit dem Servicebüro Familientagesbetreuung des Eigenbetriebs Hanau Kindertagesbetreuung und der Volkshochschule Offenbach werden in den Fortbildungsterminen die Qualifizierungsthemen den Tagesmüttern und Tagesvätern vermittelt und ausgetauscht.

„Mit der VHS Offenbach, die sich auf pädagogische Fachfortbildung spezialisiert hat, steht dem Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung ein sehr guter Kooperationspartner für die Durchführung des Projektes zur Seite. Auf die zukünftige Zusammenarbeit freuen wir uns sehr, denn sie ist gewinnbringend für alle Beteiligten“, erläutert Sozialdezernent Stadtrat Axel Weiss-Thiel, bei der Auftaktveranstaltung in der Alten Schule in Groß-Auheim.

Er betonte wie wichtig Familientagesbetreuungspersonen – insbesondere für Kinder unter drei Jahren – seien: „Diese Option gibt den Eltern, die wieder berufstätig werden wollen eine Alternative zu den klassischen Kindertagesstätten und damit mehr Flexibilität.“ Die Familientagesbetreuung schließe zudem eine Lücke zwischen der familiären und der institutionellen Betreuung, da sie die Betreuung in einem familienähnlichen Umfeld ermögliche. „Mit der weiteren Verbesserung der Qualität der Familientagespflegepersonen, kommt diese Arbeit einer Ausbildung als pädagogische Fachkraft immer näher!“, so Weiss-Thiel.

„Der Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung dankt dem Bund über den Zuschlag an die Stadt Hanau und freut sich sehr auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit allen Teilnehmer(inne)n und Kooperationspartner(inne)n und blickt zuversichtlich auf die Umsetzung dieses Projekts. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt für die Sicherung der Qualitätsstandards in der Familientagesbetreuung in Hanau“, schloss Eigenbetriebsleiterin Weiermann.

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Text: Stadt Hanau
Öffentlichkeitsarbeit
Am Markt 14-18
63450 Hanau

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