
In Tröglitz ist der Bürgermeister zurückgetreten, da er wegen des Mobs um die Sicherheit seiner Familie fürchtete. In Tröglitz brannte jetzt der Dachstuhl jenes Hauses, das für die Flüchtlinge vorgesehen war. In Tröglitz wurde nach diesem Anschlag zudem der Landrat bedroht – mit Enthauptung.
Politiker fordern jetzt Entschlossenheit, Verbände mehr Geld für den Kampf gegen Rechts und die Kirchen mehr Courage der Zivilgesellschaft. Unsere Reflexe funktionieren also noch. Allerdings bleiben Fragen: Was unsere tadellose Haltung bisher gebracht hat? Wann Rechtsextreme endlich Nazis genannt werden und Attentate auch Pogrome?
In Tröglitz reißt nicht nur eine bis dahin schweigende Minderheit plötzlich ihr Maul auf. Tröglitz ist vielmehr eine Fortsetzung unserer Geschichte. Darum ist Tröglitz gar nicht weit weg. Dieses Tröglitz ist auch unser Tröglitz.
OTS: Rheinische Post








