Wiesbaden – Stadtkämmerer Axel Imholz hat dem Magistrat in seiner Sitzung am Dienstag, 25. September, den Gesamtabschluss für das Jahr 2017 präsentiert. Er zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Der Geschäftsverlauf des Verbundes der Landeshauptstadt Wiesbaden war im Jahr 2017 außergewöhnlich erfolgreich.“ In welchem Umfang eine nachhaltige Daseinsvorsorge betrieben wird, zeigt sich in eindrucksvollen Zahlen, die das Gesamtbild des Stadtverbundes ergeben.
„Das erzielte Gesamtergebnis (Jahresüberschuss) von rund 106 Millionen Euro – im Vorjahr waren es 85 Millionen Euro – dient der Substanzstärkung des Verbundes aller Unternehmen und trägt dazu bei, das Angebot an öffentlichen Dienstleistungen und Infrastruktur auch in den kommenden Jahren auf hohem Niveau zu sichern“, so Imholz.
Besonders positiv bewertet der Stadtkämmerer, dass im vergangenen Jahr über 241 Millionen Euro investiert wurden. „Die größten Investitionen entfielen dabei unter anderem auf den Neubau des RheinMain CongressCenters mit 63 Millionen Euro, den Bau und die Sanierung von Wohngebäuden mit 58 Millionen Euro, die Infrastruktur mit 35 Millionen Euro, hier insbesondere für Straßen, Kanäle und Fernwärme, sowie in Schulen und Kindertagesstätten mit 23 Millionen Euro. Ein großer Teil der Aufträge geht in die Region und sichert Beschäftigung“, betont Imholz. Die Eigenkapitalquote beträgt beachtliche 42 Prozent. Eine Eigenkapitalquote von über 35 Prozent wird in der Privatwirtschaft als besonders gut bezeichnet. Bezogen auf die Gesamtkreditverbindlichkeiten des Verbundes in Höhe von 1,6 Milliarden Euro liegt die Pro-Kopf-Verschuldung bei 5.643 Euro.
Die ordentlichen Erträge betragen zwei Milliarden Euro; sie beinhalten Steuereinnahmen von 630 Millionen Euro – hier ist vor allem die stark gestiegene Gewerbesteuer relevant. Darüber hinaus sind Erträge aus Leistungsentgelten in Höhe von 770 Millionen Euro zu nennen. Diese betreffen die Versorgung mit Strom, Gas, Fernwärme und Wasser sowie die Entsorgung. Hinzu kommen Einnahmen aus dem Immobilienbereich sowie aus Verkehrs- und sonstigen Dienstleistungen. Des Weiteren sind Schlüsselzuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich und sonstige Zuschüsse in Höhe von 267 Millionen Euro sowie Erträge aus der Refinanzierung für Unterstützungs- /Sozialleistungen von 230 Millionen Euro zu nennen.
Die ordentlichen Aufwendungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro werden von den Sach- und Dienstleistungen (583 Millionen Euro), dem Personal- und Versorgungsaufwand (513 Millionen Euro) sowie den Transferaufwendungen an Hilfeempfänger (395 Millionen Euro) geprägt.
Für das Geschäftsjahr 2017 ergibt sich eine Bilanzsumme von 4,7 Milliarden Euro. Mit dem Gesamtabschluss werden die finanziellen Strukturen der Stadt transparenter. Es entsteht ein Gesamtbild einschließlich aller Mehrheitsbeteiligungen und Sondervermögen. Viele Serviceleistungen aus den Sektoren Ver- und Entsorgung, Verkehr, Gesundheit, Stadtentwicklung und Wohnungsbau sowie Tourismus, Kongresse und Veranstaltungen werden von städtischen Beteiligungen erbracht.
„Um ein möglichst umfassendes Bild der gesamten Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage zu erhalten, müssen diese Beteiligungen mit in die Betrachtung einbezogen werden. Aus diesem Grund wird seit dem Jahr 2012 ein Gesamtabschluss erstellt“, erläutert der Stadtkämmerer.
Der Gesamtabschluss zum 31. Dezember 2017 wird nun an das Revisionsamt zur Prüfung weitergeleitet. Danach wird der Prüfbericht samt Gesamtabschlussbericht gemäß Paragraph 114 Absatz 1 HGO (Hessische Gemeindeordnung) den Gremien zur Beschlussfassung über den Gesamtabschluss und die Entlastung des Magistrats vorgelegt.
Der Gesamtabschluss steht nach Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung als pdf-Dokument auf www.wiesbaden.de zum Download bereit.
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