Wiesbaden – Leben in Wiesbaden: Ergebnisbericht zum Thema Verkehr

Hessen-Tageblatt - News und Themen - WiesbadenWiesbaden – Leben in Wiesbaden: Die zunehmende Mobilität in den Städten optimaler und zukunftsfähiger zu gestalten, ist eine der großen kommunalen Zukunftsaufgaben. Auch in Wiesbaden ist das Thema Verkehr präsent, sei es bei der aktuellen Diskussion über die Citybahn, durch das vorgelegte Radverkehrskonzept oder die Bestandsanalyse für den Verkehrsentwicklungsplan „Wiesbaden 2030+“. Doch wie sind Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt unterwegs, wie beurteilen sie verschiedene Aspekte des Themas Verkehr und welche Verbesserungen der Verkehrssituation wünschen sie sich? Diese Fragen beantwortet der Ergebnisbericht zur Mehrthemenumfrage „Leben in Wiesbaden 2016“, die das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik durchgeführt und ausgewertet hat.

Der Bericht wurde im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch, 10. Mai, im Rathaus vorgestellt. 2.526 repräsentativ ausgewählte Wiesbadenerinnen und Wiesbadener haben – neben anderen – fünf Fragen zum Verkehr beantwortet. Es konnten verschiedene Aspekte städtischer Lebensqualität beurteilt werden – drei Items betreffen den Verkehr. Hohe Zufriedenheitswerte erreichen dabei die öffentlichen Verkehrsmittel, mehr als zwei Drittel sind damit (sehr) zufrieden. Über die Hälfte der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener sind auch mit „sicheren Fußwegen“ (sehr) zufrieden, während die Beurteilung der Fahrradwege und der Radverkehrssicherheit am negativsten ausfällt: 40 Prozent äußern hier (große) Unzufriedenheit.

Gefragt nach der Dringlichkeit von verschiedenen verkehrspolitischen Maßnahmen, steht eine Verbesserung der Parkplatzsituation in den innenstadtnahen Wohngebieten ganz oben auf der Agenda: 64 Prozent der Befragten halten das für vordringlich. Für 57 Prozent steht dringend eine Verbesserung der Situation für Fahrradfahrer an. Der Ausbau von Fahrradverleihsystemen und des „Car-Sharing“ wird als weniger wichtig eingestuft.

Über die im Fragebogen vorgegebenen Maßnahmen hinaus, konnten in einer offenen Abfrage eigene Prioritäten gesetzt werden. Von dieser Möglichkeit machten 765 Befragte mit 983 Nennungen Gebrauch. Jeweils knapp ein Viertel der Nennungen bezieht sich auf den motorisierten Verkehr (beispielsweise besseres Baustellenmanagement, Erhalt der Straßeninfrastruktur, Wunsch nach Verkehrsberuhigung) und den öffentlichen Personennahverkehr (beispielsweise günstigere, gerechtere Preisgestaltung, Schaffung von schienengebundenem ÖPNV, Ausbau des Liniennetzes).

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Bewertung von verkehrspolitischen Maßnahmen
Bildrechte: Quelle: Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik

47 Prozent der Befragten nutzen für ihre Alltagswege das Auto, weitere 28 Prozent Bus und/oder Bahn. 17 Prozent aller Wege werden zu Fuß zurückgelegt und weitere neun Prozent aller Wege mit dem (Elektro-) Fahrrad. Je nach Mobilitätsgrund haben die verschiedenen Verkehrsmittel höchst unterschiedliche Relevanz. Einkäufe und Wege zu Arbeit/Ausbildung werden überwiegend mit dem Auto erledigt; die Innenstadt wird am ehesten mit öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren.

Im Hinblick auf die Nutzungshäufigkeit wird der Privat-PKW von über der Hälfte der Bürgerinnen und Bürger (fast) jeden Tag gefahren, 14 Prozent nutzen ihr Auto mehrmals im Monat und 13 Prozent fahren nie mit dem Auto. Bewohner der östlichen Vororte nutzen ihr Auto weitaus häufiger als Innenstadtbewohner; Befragte aus den Stadtteilen Mitte und Westend gaben sogar zu 24 Prozent an, nie ein Auto zu nutzen.

25 Prozent der Bürgerinnen und Bürger können als ÖPNV-Vielnutzer bezeichnet werden, sie sind (fast) täglich beziehungsweise mehrmals pro Woche mit Bus und/oder Bahn unterwegs. Insbesondere unter 30-Jährige und eher gering Qualifizierte fahren sehr häufig mit dem ÖPNV – genauso wie Innenstadtbewohner.

Fast ein Viertel der Befragten ist Rad-Viel- oder Häufignutzer: Elf Prozent nutzen ihr Rad (fast) täglich, weitere 13 Prozent (mindestens) mehrmals pro Monat. 40 Prozent fahren nie mit dem Rad. In den an Rhein und Main gelegenen Stadtteilen Amöneburg, Kastel und Kostheim wird deutlich häufiger Rad gefahren als beispielsweise in den östlichen Vororten. Sechs Prozent der Befragten nutzen – wie häufig auch immer – ein elektrisch unterstütztes Fahrrad, überdurchschnittlich häufig aus der Generation 70+.
Der detaillierte Ergebnisbericht kann im Internet unter www.wiesbaden.de/umfrage kostenfrei heruntergeladen werden. Dort sind auch bereits erschienene Teilberichte mit Ergebnissen aus der Bürgerumfrage 2016 abrufbar, ebenso wie die Berichte zur vergleichbaren Bürgerumfrage, die 2014 durchgeführt wurde.

Fragen beantwortet das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik, Telefon (0611) 315691, Fax (0611) 313962, E-Mail amt-fuer-strategische-steuerung-stadtforschung-und-statistik@wiesbaden.de.

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