Wiesbaden – Das städtische Tiefbauamt hat am Mittwoch, 10. Mai, die Einlassung des Betonkubus zwischen dem Landesmuseum und dem RheinMain CongressCenter (RMCC) koordiniert. Die unterirdische Kammer nimmt die Technik zur Wasserumwälzung und –reinigung für die neuen Zierbecken auf.
Die neue Vorplatzgestaltung zwischen Museum und RMCC nimmt sichtbare Formen an. Nachdem in der vergangenen Woche bereits die zwei 25 Meter langen Zierbecken für die Wasserspiegel ausgehoben und gegossen wurden, wurde am Mittwochmorgen die dazugehörige unterirdische Brunnenkammer gesetzt. Dieser Betonkubus in Größe einer Doppelgarage wird die nötige Technik zur Wasseraufbereitung für die zwei neuen Bassins aufnehmen.
Technisch stellt der Betrieb der neuen Wasserflächen höchste Anforderungen. Die Wasserspiegel müssen den Eindruck eines stillen Gewässers vermitteln und gleichzeitig das Wasser umlaufen lassen, um Algen und Verschmutzung vorzubeugen. Dabei muss das Wasser im Betrieb aufbereitet werden. Dies wird durch ein ausgeklügeltes Ein- und Ablaufkonzept an den Becken im Zusammenspiel mit dem Pumpsystem und den Reinigungsstationen in der neuen Brunnenkammer erreicht. Die Ausstattung des Betonkubus mit der nötigen Technik und die Edelstahlbecken für die Bassins werden bis Ende Juni eingebaut. Für die Planung und Koordinierung der Arbeiten ist das Tiefbau- und Vermessungsamt der Stadt verantwortlich.
Neben der Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der ästhetischen Aufwertung des Platzes, werden die Wasserspiegel durch die permanente Verdunstung auch zu einem verbesserten Mikroklima beitragen. Vor dem gegenüberliegenden RMCC sind ebenfalls Wasserspiegel geplant, so dass das gesamte Areal auch optisch als eine Einheit wahrgenommen wird.
Der Baufortschritt ist mit Hintergrundtexten und Bildern im Internet unter www.wiesbaden.de/innenstadt-ost dokumentiert.
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Hintergrund-Interview
mit Jan Schöffner, dem zuständigen Bauleiter beim städtischen Tiefbau- und Vermessungsamt
Für den Laien ist zwischen Museum und RheinMain CongressCenter ein großes Loch, in dem Bauarbeiten stattfinden. Was passiert da genau?
„Was aussieht wie eine einzige große Baustelle, ist in Wahrheit ein aufeinander abgestimmter Bauablauf, in dem verschiedene Gewerke Hand in Hand gehen. In dem Baufeld wurde im März bereits die ESWE-Fernwärmeleitung fertig gestellt; das Tiefbauamt ist derzeit für die Wasseranlage vor dem Museum verantwortlich und wird dann die neuen Fahr- und Gehwege inklusive neuer Verkehrsinsel und Beleuchtung bauen; das RMCC gestaltet auf der westlichen Seite seinen Vorplatzbereich und das Land Hessen wiederum erneuert die Kolonaden vor dem Museum. Und zwischendrin haben wir für die ELW noch einen nötigen Versorgungsschacht zum Abwasserkanal gesetzt.“
Wie lange wird denn noch gebaut?
„Geplant ist, dass alle Bauarbeiten Anfang 2018 beendet sind.“
Was bekommen die Wiesbadener dann für einen Platz?
„Die wesentlichen Inhalte der Planung sind, den derzeit siebenspurigen Verkehrsraum um drei Spuren zu reduzieren, um die gewonnene Fläche den beiden Anliegern RMCC und Landesmuseum als Vorfläche und Aufenthaltsbereich zuzuordnen sowie eine breite Mittelinsel zur Vereinfachung der Überquerung für die Fußgänger anzubieten. Außerdem werden auf den Fahrbahnen Schutzstreifen für den Radverkehr angeordnet. Im gesamten Bearbeitungsbereich, also von Gebäude zu Gebäude – ausgenommen die Fahrbahnen – soll ein einheitlicher hochwertiger Plattenbelag verlegt werden; die Fahrbahnen sollen dabei farblich angepasst werden. Die Mittelallee soll in Form und Funktion erhalten werden, jedoch durch eine Zäsur im Bereich des Durchgangs des RMCC zur Adelheidstraße deutlich markiert werden. Dieser Teil der Mittelallee soll zukünftig von Parkständen frei sein und die ungehinderte Sicht auf den Haupteingang des RMCC ermöglichen. Analog zur Freiflächengestaltung des RMCC soll es auch vor dem Museum einen Wasserspiegel geben, in dem sich die Fassade des Theodor-Fischer-Baus spiegelt und dessen Verdunstung sich positiv auf das Kleinklima auswirken kann. Diesem Wasserelement sollen Sitzwürfel zugeordnet werden, die einen längeren Aufenthalt ermöglichen. Die öffentliche Straßenbeleuchtung wird auf der Mittelinsel platziert, um sich auch beleuchtungstechnisch von der Gestaltung der Wilhelmstraße abzusetzen und das Thema des Übergangs in einen anderen Stadtraum zu unterstützen. Dadurch kann auch die geplante Beleuchtung der Fassaden des RMCC sowie des Landesmuseums besser zur Geltung kommen.“
Was gibt es noch?
„Parallel zu unserer Baumaßnahme werden die Eingangssituation des Landesmuseums aufgewertet und die Kolonnaden saniert – eine Maßnahme des Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Und die Außenanlagen des RMCC werden fertiggestellt.“
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