Wiesbaden – Zensus-Ergebnisse: Nur jede vierte Führungskraft ist weiblich

Hessen-24 - Wiesbaden - Aktuell -Wiesbaden (HE) – Im Mai 2011 fand in Deutschland der sogenannte „Zensus“, eine moderne Art der Volkszählung, statt. Neben neuen amtlichen Einwohnerzahlen lieferte er vielfältige statistische Informationen, darunter auch zur Erwerbssituation. Das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik hat nun einige Ergebnisse zur Berufstätigkeit der Wiesbadener Bevölkerung aufbereitet und veröffentlicht.

Zum Stichtag des Zensus (9. Mai 2011) waren 136.130 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener erwerbstätig. Die Erwerbstätigenquote, das ist der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren, betrug 75 Prozent. In allen Altersgruppen lagen die Quoten der Männer über denen der Frauen; insgesamt waren in der genannten Altersgruppe 79,7 Prozent der Männer und 70,6 Prozent der Frauen erwerbstätig.

Der größte Teil der Wiesbadener Erwerbstätigen befand sich in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis: 80 Prozent arbeiteten als Angestellte oder Arbeiter/-innen, 5,9 Prozent als Beamtinnen und Beamte. Darüber hinaus waren 8,1 Prozent als Selbständige ohne Beschäftigte und 5,4 Prozent als Selbständige mit Beschäftigten tätig. In der letztgenannten Gruppe arbeiteten doppelt so viele Männer wie Frauen.

Bei den ausgeübten Berufen gibt es deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Auffallend ist, dass das Berufsspektrum bei Männern breiter ist als bei Frauen. So befanden sich in den häufigsten zehn Berufsgruppen bereits 49 Prozent aller erwerbstätigen Frauen, aber nur 32,9 Prozent aller erwerbstätigen Männer.

In den Gesundheits- und Pflegeberufen arbeiteten vor allem Frauen; in den Handwerksberufen und den sogenannten „MINT“-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) stellen sie dagegen nur ein Viertel der Erwerbstätigen. Noch seltener sind Frauen in den Bau- und Ingenieurberufen (rund 20 Prozent). Führungspositionen nahmen 10,1 Prozent aller erwerbstätigen Männer ein, aber nur 3,5 Prozent der Frauen. Lediglich jede vierte Führungskraft ist weiblich.

Im Vergleich mit vier anderen Großstädten des Rhein-Main-Gebiets zeigt sich Wiesbaden als Stadt mit hohem Anteil von Selbständigen und niedrigem Anteil von „Ungelernten“. Zudem besitzt Wiesbaden mit 47,1 Prozent die geringste Einpendler-Quote, das heißt, in Wiesbaden wurden vergleichsweise mehr Arbeitsplätze von Einheimischen besetzt. Eine Beschäftigung im Öffentlichen Dienst hat für die Wiesbadener eine größere Bedeutung als für die Erwerbstätigen in den anderen Städten.

Seit der Volkszählung von 1987 hat sich die Erwerbstätigkeit erheblich ausgeweitet: Die Erwerbstätigenquote stieg von 64,3 Prozent auf 75 Prozent; in erster Linie bedingt durch die zunehmende Berufstätigkeit von Frauen. Während die Zahl der Jüngeren im Beruf zurückging, ist bei den älteren Erwerbstätigen ein Anstieg zu registrieren, besonders in der Gruppe „50 plus“. Die Zahl der Selbständigen hat sich gegenüber 1987 glatt verdoppelt. Und der wirtschaftliche Strukturwandel hat sich fortgesetzt, erkennbar an einer Ausweitung des Dienstleistungssektors und einer abnehmenden Bedeutung des Produzierenden Gewerbes.

Bei Interesse an weiteren Informationen lohnt sich ein Blick auf die Internetseiten der Stadt: Unter www.wiesbaden.de/statistik kann die aktuelle Ausgabe der „Wiesbadener Stadtanalysen“ kostenlos heruntergeladen werden.

Fragen beantwortet das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik unter Telefon (0611) 315691 oder per E-Mail amt-fuer-strategische-steuerung-stadtforschung-und-statistik@wiesbaden.de.

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