Hannover (NI) – Mit der neuen Sonderausstellung „Gartenkunst für Könige und Bürger“ kehrt nun ein Stück Gartengeschichte in den Westflügel des Museums Schloss Herrenhausen zurück.
In einem Pressegespräch haben heute (20. März) die Kulturdezernentin der Stadt, Marlis Drevermann, Museumsdirektor Prof. Thomas Schwark und der leitende Kurator der Ausstellung Dr. Andreas Urban Über die Inhalte der Ausstellung zur Gartengeschichte Herrenhausens informiert.
Pünktlich zur Frühjahrsaison wird eine Ausstellung zum Gartenensemble Herrenhausen präsentiert. Sie ist ab Sonntag, 22. März, im Museum Schloss Herrenhausen für die BesucherInnen zu sehen.
Zur Ausstellung:
Während sich die Grundfarben Weiß und Grün sowie viele Exponate aus der früheren Ausstellung wiederfinden, ist die Gestaltung komplett neu. Dazu erklärt Kurator Dr. Andreas Urban: „Wir wollten Elemente aus dem Garten auf die Ausstellung übertragen und haben daher Boskette geschaffen“. Die BesucherInnen wandeln also durch schmale (Garten)Räume und erfahren, wie sich die vier Gärten des Ensembles seit dem 18. Jahrhundert verändert haben.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei, was die zunehmend öffentliche Nutzung der vormals königlichen Gärten mit sich gebracht hat. Zum Konzept zählt auch, dass die BesucherInnen direkt angesprochen werden, mit Hilfe von Fragen zum Nachdenken angeregt werden. „So wird die Relevanz der Gärten für jeden einzelnen deutlich“, erläutert Urban.
Für den Großen Garten war zum Beispiel lange Zeit strittig, ob das Schloss wieder aufgebaut werden sollte und wenn ja, in welcher Form. Für den Berggarten gilt es, Lieblingsplätze zu benennen, für den Georgengarten wird die Parkordnung thematisiert. An welche Regeln mussten und müssen sich Besucher eines historischen Gartens halten? Für den Welfengarten, heute Uni-Gelände, kann eine Wunschliste zur künftigen Entwicklung erstellt werden.
Die Ausstellung setzt noch weitere Akzente, um die Besonderheiten der vier Gärten zu verdeutlichen. „Das Erscheinungsbild der Herrenhäuser Gärten ist tiefgreifend von Architektur geprägt“, erklärt Dr. Andreas Urban, „also zeigen wir den Einfluss des Baumeisters Laves beziehungsweise des Klassizismus“. Das Wirken der Gärtnerdynastie Wendland war entscheidend für die Entwicklung des Berggartens zum Botanischen Garten die Wendlands holten die große, weite Welt mit ihren exotischen Pflanzen nach Herrenhausen. Im Georgengarten zeigt sich das ungewöhnliche Nebeneinander von Elementen des Barock- und des Landschaftsgartens, der Welfengarten ist heute kaum noch bekannt aus zwei verschiedenen Gartenanlagen, dem fürstlichen Garten Monbrillant und dem Prinzengarten, entstanden.
Die Kulturdezernentin freut sich über den neuen Ausstellungsteil im Museum Schloss Herrenhausen und sagt: „Die neue Sonderausstellung ergänzt und vertieft die Themen der anderen Museumstrakte in idealer Weise nach dem Besuch wird man die Herrenhäuser Gärten mit anderen Augen sehen.“
Das Museum Schloss Herrenhausen ist ein Bestandteil des Verbunds „Museen für Kulturgeschichte Hannover“.
Öffnungszeiten täglich 11 bis 18 Uhr
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