Hessen / Wiesbaden – Eine Machbarkeitsstudie für eine neue Rheinbrücke im Raum Rüdesheim-Bingen setzt nach Auffassung von Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir die Unterstützung beider beteiligter Landkreise voraus. Der Minister wies am Mittwoch im Hessischen Landtag darauf hin, dass derzeit lediglich der Kreistag des hessischen Rheingau-Taunus-Kreis eine solche Studie befürwortet, nicht aber der rheinland-pfälzische Landkreis Mainz-Bingen. Allerdings werde dort gerade ein Bürgerbegehren vorbereitet: „Die Meinungsbildung des Landkreises Mainz-Bingen scheint also im wahrsten Sinne des Wortes noch im Fluss zu sein“, sagte der Minister. „Wir sollten das Ergebnis abwarten.“
Al-Wazir nannte den Wunsch nach einer weiteren Rheinbrücke auf dem Stromabschnitt zwischen Mainz und Koblenz nachvollziehbar, erinnerte aber an die großen Probleme: „Die Verkehrssituation im Rheintal ist heute schon prekär. Es kommt ja nicht nur darauf an, Fahrzeuge über den Rhein zu bringen. Sondern sie müssen dann auch am anderen Ufer weiterfahren können. Deshalb sind die Situation auf der jetzt schon hoch belasteten B 42 und die Frage, welche Verkehrsverlagerungen sich dann eventuell von der linksrheinischen auf die rechtsrheinische Seite ergeben würden, alles andere als trivial.“
Auch aus Sicht des Naturschutzes sei die Umsetzung dieses Vorhabens außerordentlich schwierig, sagte der Minister: „Wer sich bei Windrädern um Grundwasser, Fledermäuse und Welterbe-Status sorgt, sollte diese Sensibilität auch bei Straßenbauvorhaben an den Tag legen.“ Es bleibe also abzuwarten, wie die Diskussion der beteiligten Landkreise weitergehe und ob sie zu einer gemeinsamen Position fänden. Falls es dazu komme, sei die Landesregierung natürlich bereit, mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung in Gespräche bezüglich des weiteren Vorgehens einzutreten.
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Text: Wolfgang Harms / Pressestelle
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung
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