Kassel – 80. Jahrestag: Aus Anlass der Zerstörung der Kasseler Synagoge findet am Mittwoch, 7. November, 14 Uhr, auf dem alten jüdischen Friedhof, Fasanenweg in Bettenhausen, eine Kranzniederlegung am Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus statt. Am Abend folgt dann ab 18 Uhr eine Gedenkfeier im Bürgersaal des Kasseler Rathauses.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 steckten die Nationalsozialisten in Deutschland hunderte Synagogen in Brand. Tausende jüdische Geschäfte wurden zerstört und Friedhöfe geschändet. Viele Juden wurden verschleppt und ermordet. Die Progrommnacht gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.
In Kassel fanden die Ausschreitungen gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger bereits am 7. November, also zwei Tage früher, statt. Hier flogen in jenen Novembertagen die ersten Steine gegen Synagogen.
Im Namen des Magistrats der Stadt Kassel wird Stadtrat Dirk Stochla am Nachmittag einen Kranz auf dem alten jüdischen Friedhof in Bettenhausen niederlegen und der Opfer gedenken. Die Teilnehmer werden gebeten, eine passende Kopfbedeckung zu tragen.
Bei der Gedenkveranstaltung im Bürgersaal wirken Schülerinnen und Schüler des Friedrichsgymnasiums bei einem szenischen Spiel und Lesungen zu Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der „Reichskristallnacht“ mit.
Außerdem steht ein Vortrag von Prof. Dr. Ditfried Krause-Vilmar unter dem Titel „Den Rechtsstaat stärken – Eine Lehre aus dem Terror im November 1938“ auf dem Programm. Veranstalter der Gedenkfeier sind die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die Stadt Kassel in Kooperation mit dem Evangelischen Stadtkirchenkreis, Katholischen Dekanat Kassel, der VHS Region Kassel, Gedenkstätte Breitenau, Deutsch-Israelischen Gesellschaft und dem Sara-Nussbaum-Zentrum Kassel, Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“.
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