Hessen / Wiesbaden – Thorsten Schäfer-Gümbel hat heute in Wiesbaden Karl Kardinal Lehmann, dem emeritierten Bischof von Mainz, zu dessen Auszeichnung mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille gratuliert. Der Vorsitzende der hessischen SPD und der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag sagte: „Es freut mich sehr, dass die höchste Ehrung, die unser Land zu vergeben hat, in diesem Jahr Kardinal Lehmann zuteil wird. Hessen würdigt damit einen hochverdienten Kirchenmann, der sich in seinem Leben immer für das Miteinander der Christen eingesetzt, die Ökumene glaubhaft vorgelebt und das christliche Leben in Deutschland entscheidend geprägt hat.“ Schäfer-Gümbel äußerte sich am Rande der Verleihungsfeier im Schloss Biebrich.
Der SPD-Politiker bezeichnete die Erneuerung der katholischen Kirche in Deutschland durch den früheren Mainzer Bischof als „großen Verdienst um eine traditionsreiche Weltreligion“. Karl Kardinal Lehmann habe in seiner Zeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz von 1987 bis 2008 als Stimme der Katholiken in Deutschland furcht- und vorurteilslos auch solche Themen öffentlich angesprochen, die innerhalb der katholischen Kirche kontrovers diskutiert wurden.
„Das Wirken von Kardinal Lehmann als Bischof von Mainz war stilbildend: Ein Kirchenführer, dem die Menschen und ihre Probleme immer wichtiger waren als Dogmen und Riten. Ein Bischof, dem soziale Fragen mindestens so wichtig und so nah waren, wie die Theologie. Auf diese Weise wurde er während seiner langen Amtszeit im Bistum Mainz zu einem wahren Bürgerbischof, den auch Nicht-Gläubige bis heute für seinen wachen, kritischen Geist respektieren und für seine menschlichen Qualitäten schätzen. Sein Lebenswerk als Brückenbauer zwischen den Religionen, als Modernisierer der katholischen Kirche und als Ratgeber für Politik und Wirtschaft reicht seit vielen Jahrzehnten über den Tag hinaus“, so Schäfer-Gümbel.
Hintergrund:
Wilhelm-Leuschner-Medaille ist benannt nach dem Gewerkschafter, Sozialdemokraten und ehemaligen hessischen Innenminister, Wilhelm Leuschner, der am 29. September 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Die Medaille wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich in herausragender Weise um die demokratische Gesellschaft und deren Einrichtungen verdient gemacht haben.
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Text: Valeska Fuhr
Mitarbeiterin Pressestelle
SPD-Fraktion im Hessischen Landtag
Schlossplatz 1 – 3, 65183 Wiesbaden