
Der 20. Juli 1944 ist im kollektiven Gedächtnis eng mit dem Namen Claus Graf Schenk von Stauffenberg verbunden. Dass sich hinter dem Attentat allerdings ein großes Netzwerk aus Regimegegnern verbarg, ist wenig bekannt. Nachdem Stauffenberg das Sprengstoffattentat auf Hitler verübt hatte, übernahm er kurze Zeit später mit dem aus Wiesbaden stammenden Generaloberst Ludwig Beck das Kommando der Umsturzaktion. Auch der als Studienrat in Wiesbaden tätige Hauptmann Hermann Kaiser war führend an den Vorbereitungen des Unternehmens beteiligt.
Die Forschung nimmt nun die am Umsturzversuch beteiligten Nicht-Militärs und ihre heimlichen Treffpunkte, ihre Netzwerke und Verbindungen in den Blick. Beteiligt waren mutige Kaufleute, sozialdemokratische und christliche Gewerkschafter beziehungsweise links-sozialistische Pazifisten sowie viele andere. Nachdem das Attentat binnen weniger Stunden gescheitert war, wurde umgehend eine Sonderkommission des Reichssicherheitshauptamtes gebildet, um aller beteiligten Militärs und Zivilisten habhaft zu werden. Doch es konnte nur eine vergleichsweise kleine Zahl der Verschwörer enttarnt werden. Unter ihnen befanden sich Hermann Kaiser und Wilhelm Leuschner, die vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt wurden.
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