Rheinland-Pfalz – Schule / Weiterbildung – Beckmann: Herkunftssprache als Chance nutzen

RLP-24 - Aus der Staatskanzlei - Aktuell -Rheinland-Pfalz / Mainz – Mehr als 250 Schülerinnen und Schüler im Land können sich nach Vorbereitungskursen bis zu den Sommerferien ihre Türkischkenntnisse durch ein europaweit anerkanntes Zertifikat bescheinigen lassen und erwerben damit einen zusätzlichen Qualifikationsnachweis für Fremdsprachenkenntnisse. Möglich ist dies durch eine 2012 vereinbarte Kooperation des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur mit dem Landesverband der Volkshochschulen und der vom Deutschen Volkshochschulverband getragenen gemeinnützigen telc GmbH.

„Schülerinnen und Schüler aus Familien mit Migrationshintergrund verfügen mit ihrer Herkunftssprache über ein sprachliches Potenzial, das nicht ungenutzt bleiben sollte. Die Beherrschung mehrerer Sprachen ist nicht nur ein von der Europäischen Kommission vorgegebenes Ziel, sondern vor allem auch eine ganz wichtige Schlüsselqualifikation für das spätere Berufsleben“, sagt Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann.

Daher biete Rheinland-Pfalz Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund neben einem guten Unterricht in Deutsch und in den für alle Schülerinnen und Schüler verbindlichen Fremdsprachen auf freiwilliger Basis auch einen Herkunftssprachenunterricht an. Im laufenden Schuljahr besuchen 7.575 Schülerinnen und Schüler in 575 Gruppen den Herkunftssprachenunterricht Türkisch. Der Unterricht wird von insgesamt 74 Lehrkräften auf Grundlage eines vom Land entwickelten Rahmenplans erteilt, der sich am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen orientiert.

Durch die Kombination des Herkunftssprachenunterrichts mit dem Angebot, eine anerkannte Sprachprüfung abzulegen, würden die dort erworbenen Kenntnisse dann auch für alle sichtbar mit einem europaweit anerkannten Zertifikat dokumentiert, unterstreicht Beckmann. Das Land unterstützt die von den Volkshochschulen angebotenen Zertifikatskurse im laufenden Jahr mit rund 40.000 Euro. Die Zertifizierung der Herkunftssprachkenntnisse ist auch Bestandteil des jüngst beschlossenen Zehn-Punkte-Maßnahmenplans des Landesregierung „Sprachförderung in Schulen“ und soll künftig auch auf die Sprachen Polnisch und Spanisch ausgeweitet werden.

Die neue Runde von 20 Zertifikatskursen, die landesweit nach Ostern starten, ermöglicht es insgesamt 255 Schülerinnen und Schüler, das Sprachzertifikat in Türkisch zu erwerben. telc-Zertifikatskurse laufen dabei an den Volkshochschulen Mainz, Koblenz, Bendorf, Weißenthurm, Wittlich und Hunsrück, sowie an den Kreisvolkshochschulen Alzey-Worms, Germersheim, Westerwald und Kusel. 2014 hatten 157 Schülerinnen und Schüler ein telc-Zertifikat für Türkisch erworben, 2013 insgesamt 105 Schülerinnen und Schüler.

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Text: Staatskanzlei RLP

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