
Am 30. März 1945 fielen zwölf Gefangene im damaligen Zuchthaus im Stadtteil Wehlheiden den sogenannten Karfreitagsmorden der Gestapo zum Opfer. Am darauffolgenden Ostersamstag wurden am damaligen Wilhelmshöher Bahnhof 78 italienische Zwangsarbeiter erschossen, weil sie sich – wie viele andere Kasseler Bürger auch – Lebensmittel aus einem verlassenen Güterzug geholt hatten. Zur Mahnung an diese Verbrechen werden in Wehlheiden und Bad Wilhelmshöhe Kränze niedergelegt. Die zentrale Gedenkveranstaltung findet in der Christuskirche statt.
Besonders bereichert wird Kassels Gedenken durch eine Gruppe von Gästen aus der Region um Verona in Italien. Seit vielen Jahren gibt es Verbindungen mit früheren Inhaftierten und deren Nachkommen bzw. deren Umfeld. „Der Besuch steht im Zeichen des gemeinsamen Gedenkens, aber auch der Freude darüber, dass trotz des damaligen Geschehens heute zwischen Deutschland und Italien und zwischen den Menschen Frieden herrscht“, sagte Oberbürgermeister Bertram Hilgen.
Ansprechen möchte die Stadt mit ihren Gedenkveranstaltungen ganz besonders auch junge Menschen. Hilgen: „Sie müssen wissen, was in Deutschland zwischen 1933 und 1945 geschah. Wir müssen klarmachen, dass wir alle gemeinsam gegen ähnliche Tendenzen aufstehen. Denn wir leben heute in einem demokratischen Deutschland, und dessen Werte wollen wir verteidigen.“
Ein Podcast des Oberbürgermeisters zum Gedenken 70 Jahre Kriegsende in Kassel ist im Internet unter http://bit.ly/70jahre zu sehen.
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Text: Stadt Kassel
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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