Wiesbaden – Ergebnisse: Das Institut für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz veröffentlicht Ergebnisse einer Befragung der Wiesbadener Bevölkerung zum Thema „Freizeit und Kultur“ in der Landeshauptstadt. Durchgeführt wurde die Umfrage im Herbst 2017 in Kooperation mit dem Kulturamt und dem Amt für Statistik und Stadtforschung der Landeshauptstadt Wiesbaden. Über 1.200 nach einem repräsentativen Zufallsverfahren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger haben sich daran beteiligt und Auskunft über ihre Interessen, Aktivitäten und Einstellungen hinsichtlich des Freizeit- und Kulturangebots vor Ort gegeben.
Die Studie entstand im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Fachbereich. Die Ergebnisse sind nun in einem Abschlussbericht des Instituts für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz dokumentiert. Sie ergänzen und erweitern die schon vorliegenden Ergebnisse aus der Umfrage „Leben in Wiesbaden 2016“, in der das städtische Amt für Statistik und Stadtforschung die Nutzung von ausgewählten kulturellen Einrichtungen unter-sucht hatte. Für die anstehende Kulturentwicklungsplanung stehen damit umfangreiche Informationen über verschiedene Kulturangebote und Einrichtungen in Wiesbaden zur Verfügung.
Hohes kulturelles Aktivitätsniveau der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener
Die überwiegende Mehrheit der Befragten (87 Prozent) war nach der Untersuchung der Uni Mainz mindestens einmal innerhalb der letzten zwölf Monate bei einer kulturellen Veranstaltung innerhalb oder außerhalb von Wiesbaden zu Besuch. Die Bandbreite der abgefragten Kultureinrichtungen und -angebote der Stadt reichte von Museen und Theatern bis zu Kinos und Lesungen. Am häufigsten waren die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener laut Umfrage in den Filmangeboten der Kinos (64 Prozent), in den Ausstellungen und Veranstaltungen der Museen (59 Prozent) und bei Tanz-, Schauspiel- und Musiktheaterveranstaltungen (57 Prozent) anzutreffen. Doch auch außerhalb von Wiesbaden scheinen diese Kulturangebote attraktiv: Insbesondere in Mainz und Frankfurt besuchten die Befragten vor allem Kinos und Rock-, Pop- und Jazz-Konzerte, aber auch Museen und Ausstellungen. Bei den Gründen für den Besuch einer kulturellen Veranstaltung waren sich die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener tendenziell einig: Etwa zwei Drittel der Befragten erwarten von ihrem Kulturbesuch, dass sie ihren Alltag hinter sich lassen können. Nur etwas weniger (59 Prozent) möchten mit einem Kulturbesuch auch Neues kennenlernen und sich bilden. Nachrangig für den Besuch sind hingegen gesellschaftskritische und handlungsanregende Inhalte und Botschaften durch Kulturveranstaltungen.
Das Kulturangebot in Wiesbaden bewerteten die Bürgerinnen und Bürger unterschiedlich gut. Für etwa 40 Prozent der Befragten traf die Aussage zu, dass das Kulturangebot in Wiesbaden vielfältig und umfangreich ist, 15 Prozent hingegen lehnten diese Aussage eher oder völlig ab. Vor allem aber zeigten sich soziale Unterschiede bei der Bewertung des Kulturangebots: Jüngere Befragte wünschten sich mehr Vielfalt, während hochgebildete Personen mittleren und hohen Alters eher mit der Vielfalt und dem Umfang des Kulturangebots ihrer Stadt zufrieden waren.
Diese und weitere Ergebnisse des Berichts liefern einen vertieften Einblick in die Wahrnehmung und Bewertung der Bevölkerung zum Kulturangebot in Wiesbaden. Der Bericht kann über die Homepage des Arbeitsbereiches Sozialstrukturanalyse des Instituts für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität https://sozialstruktur.soziologie.uni-mainz.de/aktuelles/ heruntergeladen werden. Fragen sind an das Institut für Soziologie der Universität Mainz, Diplom-Soziologe Matthias Lehmann, E-Mail: matthias.lehmann@uni-mainz.de zu richten.
Die bereits publizierte Wiesbadener Stadtanalyse zur Nutzung Wiesbadener Kultureinrichtungen kann unter www.wiesbaden.de/statistik im Bereich Publikationen oder www.wiesbaden.de/umfrage im Bereich „Bürgerumfrage Leben in Wiesbaden 2016“ kostenfrei heruntergeladen werden.
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