Wiesbaden – Zum Tag der deutschen Einheit ist am Mittwoch, 3. Oktober, und Samstag, 6. Oktober, jeweils um 17.30 Uhr, der Dokumentarfilm „Familie Brasch“ in der Caligari Filmbühne, Marktplatz 9, zu sehen.
Nach 1945 sind die Braschs eine perfekte Funktionärsfamilie, die in der sowjetisch besetzten Zone den deutschen Traum vom Sozialismus lebt: Horst Brasch, ein leidenschaftlicher Antifaschist und jüdischer Katholik, baut die DDR mit auf, obwohl seine Frau Gerda darin nie heimisch wird. Sohn Thomas wird zum Literaturstar. Er träumt, wie sein Vater, von einer gerechteren Welt, steht aber, wie die jüngeren Brüder Peter und Klaus, dem real existierenden Sozialismus kritisch gegenüber. 1968 bricht in der DDR wie überall der Generationenkonflikt auf. Vater Brasch liefert den rebellierenden Sohn Thomas an die Behörden aus – und leitet damit auch das Ende der eigenen Karriere ein. Nach 1989 sind sozialistische Träume, egal welcher Art, nichts mehr wert.
Regisseurin Annekatrin Hendel porträtiert drei Generationen, die die Spannungen der Geschichte innerhalb der eigenen Familie austragen. Sie trifft die einzige Überlebende des Clans, Marion Brasch, sowie zahlreiche Vertraute, Freunde und Geliebte, unter ihnen die Schauspielerin Katharina Thalbach, den Dichter Christoph Hein, die Liedermacherin Bettina Wegner und den Künstler Florian Havemann.
Eintrittskarten zu sieben, ermäßigt sechs Euro gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse. Weitere Informationen sind im Internet unter www.wiesbaden.de/caligari zu finden.
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