Internationaler Aktionstag „Cities for Life“ am 30. November – Stadt Bayreuth unterstützt Ziele der Kampagne
BAYREUTH – Am Sonntag, 30. November, findet auf Initiative der internationalen christlichen Laienbewegung Sant’Egidio der internationale Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ statt. Auch die Stadt Bayreuth unterstützt, wie viele andere bundesdeutsche Städte, die Ziele der Kampagne und strahlt als Zeichen den Justizpalast in Bayreuth in dieser Nacht in rotem Licht an.
Mittlerweile ist die Zahl der beteiligten Städte auf annähernd 1.700 mit 70 Hauptstädten aus 89 Ländern gestiegen. In Deutschland umfasst der Kreis der Unterstützer 155 Kommunen.
Der weltweite Aktionstag „Cities for Life“ ist die größte Mobilisierung für die Abschaffung der Todesstrafe auf internationaler Ebene. Sein Ziel besteht darin, einen Dialog mit der Zivilgesellschaft herzustellen und lokale Verwaltungen einzubeziehen, damit die Abschaffung der Todesstrafe und der Verzicht auf Gewalt zu einem Identitätsmerkmal der beteiligten Stadt und ihrer Bürger wird. Mittlerweile haben rund 150 Staaten die Todesstrafe ganz abgeschafft oder wenden sie de facto nicht mehr an, nur eine Minderheit übt diese Praxis noch aus.
Seit 2002 führt die Gemeinschaft Sant’Egidio eine besondere Kampagne mit einem Appell für ein weltweites Moratorium durch. Seitdem hat sich das Zahlenverhältnis zwischen den Ländern mit und ohne Todesstrafe umgekehrt. Auf globaler Ebene erscheint die Tendenz zur Abschaffung der Todesstrafe mittlerweile unumkehrbar. Trotzdem gibt es unverändert auch besorgniserregende Tendenzen. Daher sind Engagement und Aufmerksamkeit gegenüber dem Thema weiterhin weltweit gefordert.
Hintergrund: Sant‘Egidio
Die Gemeinschaft Sant‘Egidio ist eine christliche Laienbewegung mit über 60.000 Mitgliedern in 74 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Sie engagiert sich unter Beteiligung zahlreicher Organisationen im Kampf gegen die Todesstrafe und hat die Aktion „Cities for Life – Städte für das Leben“ gegründet.
Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Für die 1998 initiierte Unterschriftenkampagne für ein Moratorium der Todesstrafe hat die Gemeinschaft Sant‘Egidio bisher weit über fünf Millionen Unterschriften gesammelt. Außerdem pflegen die Mitglieder von Sant’Egidio weltweit Hunderte von persönlichen Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und unterstützen viele im persönlichen Einsatz.
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Text: Stadt Bayreuth