Dresden – In Vertretung des Oberbürgermeisters stellte der Erste Bürgermeister Detlef Sittel heute, 23. November 2015, gemeinsam mit Schauspieler Hardy Krüger in Dresden sein Projekt „Gemeinsam gegen rechte Gewalt“ vor. „Aus der Vergangenheit lernen wir, warum wir uns heute für Flüchtlinge einsetzen müssen“, so Hardy Krüger im Gespräch mit Sittel im Dresdner Rathaus. Krüger trug sich in das Gästebuch der Stadt Dresden ein und sprach dann auf einer Pressekonferenz über seine Motivation und Anliegen.
409 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte, davon 88 Brandanschläge sowie 101 Übergriffe auf Geflüchtete mit 194 Verletzten – das ist die schockierende Bilanz der Chronik flüchtlingsfeindlicher Gewalt, die die Amadeu- Antonio-Stiftung für das Jahr 2015 bisher führt. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieses rechten Terrors appelliert der international erfolgreiche Schauspieler Hardy Krüger an die Öffentlichkeit, sich gegen rechte Bestrebungen und für Willkommens-Projekte einzusetzen. Dafür tourt er seit 2. November erneut durch deutsche Rathäuser. Seine erste Station war das Potsdamer Rathaus. Die letzte Station ist Dresden.
„Als junger Mensch musste ich erfahren, welche verheerenden Folgen es hat, wenn sich Menschen gegen eine Minderheit stellen. Die Vergangenheit lehrt uns, dass wir nicht zulassen dürfen, dass Einzelne heute wieder bestimmen wollen, wer hier leben darf und wer nicht. Die Gewalt gegen Flüchtlinge ist besorgniserregend. Wir müssen diejenigen unterstützen, die diese Gewalt nicht hinnehmen wollen und sich aktiv für ein vielfältiges Deutschland einsetzen“, so Hardy Krüger über seine Motivation zur erneuten Rathaus-Tour.
Die Landeshauptstadt Dresden unterstützt Krügers Anliegen. „Wer, wenn nicht die Menschen, die Krieg und Flucht erlebt haben, können es der nächsten Generation noch authentisch nahe bringen. Diese Erinnerungen sind die Verpflichtung der Generationen und leider aktueller den je. Heute, sieben Jahrzehnte nach Kriegsende 1945, erschüttern zahlreiche Konflikte unsere Welt. Vom Südsudan über Syrien und den Irak bis in die Ukraine, im Jemen, in Afghanistan und weiteren Ländern und Regionen fließt Blut. Unvorstellbar: Mehr als 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht! Hunderttausende Männer, Frauen und Kinder schlagen sich nach Europa durch, um Gewaltherrschaft und Chaos zu entgehen, in der Hoffnung auf Sicherheit, Schutz und ein besseres Leben“, so Oberbürgermeister Dirk Hilbert.
Mit der Rathaus-Tour „Gemeinsam gegen rechte Gewalt“ ruft der Künstler zu einer Spendenkampagne für die Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“ der Amadeu-Antonio-Stiftung auf. Die Amadeu-Antonio-Stiftung verbindet bereits eine lange Zusammenarbeit mit Hardy Krüger. „Wir brauchen einen Mahner wie Hardy Krüger, der aufgrund seiner Prominenz viele Menschen erreicht. Mit seiner Hilfe wollen wir Bürgerinnen und Bürger ermutigen, rassistischen Kommentaren am Nachbartisch zu widersprechen und Initiativen zu unterstützen, die Flüchtlinge vom ersten Tag an willkommen heißen“, erklärt Anetta Kahane, Vorsitzende des Vorstands der Amadeu-Antonio-Stiftung.
Partner der Veranstaltungen ist die Amadeu-Antonio-Stiftung, deren Ziel die Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus ist.
Das Projekt „Gemeinsam gegen rechte Gewalt“ wurde im Frühjahr 2013 von Hardy Krüger, Dieter Hallervorden, Hark Bohm und Klaus Bednarz ins Leben gerufen. Unterstützt wird es von der Daimler AG.
____________________________________
Text: Landeshauptstadt Dresden
Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit