Mainz – Vortrag zur „Klage der Marshall Islands gegen die Atomwaffenstaaten“ ergänzt Ausstellung „Hibakusha weltweit“

Erbacher Hof : Vortrag zur Klage am 7. April von Rainer Braun

RLP-24 - Mainz - Aktuell -Mainz (RLP) – Die Atombomben-Abwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki jähren sich 2015 zum 70. Mal. Als eine der schlimmsten nuklearen Katastrophen der Geschichte haben sie die Welt nachhaltig erschüttert.

Im Japanischen werden die Überlebenden „hibakusha“ (deutsch „Explosionsopfer“) genannt. Seit den Atombombenversuchen des Kalten Krieges – und besonders seit dem Atomunglück von Fukushima 2011 – beschreibt dieser Begriff Menschen, die von den Folgen der Atomenergie betroffen sind.

Die Vereinigung „International Physicians for the Prevention of Nuclear War“ (IPPNW) – ein internationaler Verband von mehreren Tausend Medizinerinnen und Medizinern – sieht sich in der Pflicht, über die Zusammenhänge der zivilen und militärischen Atomindustrie und die gesundheitlichen Gefahren von Radioaktivität aufzuklären.

Vor diesem Hintergrund entstand die aktuelle Ausstellung im Mainzer Rathaus, welche Kulturdezernentin Marianne Grosse am Donnerstag, 19. März 2015 eröffnet hatte – und die bis zum 1. Juni noch zu sehen ist. Hierin werden die Folgen der Nuklearen Kette für Mensch und Umwelt an 52 exemplarischen Orten aufgezeigt.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung findet am Dienstag, 7. April 2015 um 18.00 Uhr im Erbacher Hof (Grebenstraße 24, 55116 Mainz) ein Vortrag zum Thema „Die Klage der Marshall Islands gegen die Atomwaffenstaaten“ von Reiner Braun (Geschäftsführer von IALANA( International Association of Lawyers Against Nuclear Arms) statt.

In den Jahren 1946-1958 wurden auf den Marshall-Inseln 67 Atomwaffenversuche von den USA durchgeführt, ohne die Bewohner über die Folgen aufzuklären. 12 Jahre Nukleartests führten zu dauerhaften Gesundheits- und Umweltproblemen, unter denen die Inselbewohner heute noch immer leiden. Tony de Brum, Außenminister der Republik Marshall-Inseln, reichte deshalb am 25. April 2014 im Namen der Bewohner der Marshall-Inseln beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eine Klage gegen die neun Atomwaffenstaaten ein.

Ziel des Klageverfahrens ist es, die Atomwaffenstaaten vor dem Haupt-Rechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen für massive Verletzungen des Völkerrechts zur Rechenschaft zu ziehen. Die Inselbewohner fordern keine Entschädigung für sich selbst, sondern sind entschlossen, mit dieser Klage die Bedrohung durch Atomwaffen für die gesamte Menschheit zu beenden.

Über das Schicksal der Bewohner der Marshall-Inseln, über ihr couragiertes Verhalten und die Erfolgsaussichten, mit dieser Klage endlich das Ende von Atomwaffen weltweit durchzusetzen, spricht Reiner Braun, IALANA-Geschäftsführer und Co-Präsident des International Peace Bureau“, Genf.

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Ergänzender Veranstaltungshinweis

Unter dem Titel „Die Nukleare Kette / Hibakusha weltweit“ hält Dr. Axel Rosen, IPPNW-Vorstand, am Dienstag, 28. April 2015, 19.00 Uhr im Ratssaal des Mainzer Rathauses einen Vortrag zum Thema.

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Text: Stadt Mainz

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