Frankfurt am Main – FRANKFURT-THEMA: Ausbildung in der Stadtverwaltung – langweilig und verstaubt? Von wegen!

Hessische-Nachrichten - Stadt Frankfurt am Main - Aktuell -Frankfurt am Main – FRANKFURT-THEMA: (ffm) Langweilig, verstaubt, eintönig – viele junge Menschen verbinden mit der Stadtverwaltung noch immer öde Büroarbeit. Eingepfercht zwischen meterhohen Aktenbergen sitzen, stapelweise Anträge abarbeiten und diese feinsäuberlich in den richtigen Ordner einsortieren. Tag für Tag. Und natürlich alles in einem kleinen, stickigen Büro, abgeschirmt vor jeglichen Sonnenstrahlen. Doch für die 70 Auszubildenden des Verwaltungs-, IT-, und kaufmännischen Bereichs steht eines fest: Die Ausbildung bei der Stadtverwaltung Frankfurt ist alles andere als verstaubt. Seit dem 27. Juni halten sie offiziell ihr Abschlusszeugnis in den Händen. Nun liegt es an ihnen, mitzubestimmen, wie sich die Verwaltung der Stadt entwickeln wird.

„Sie sind das Gesicht unserer Stadtverwaltung“, betonte Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der Abschlussfeier der städtischen Auszubildenden im Kaisersaal. „Und sie sind es, die künftig an den unterschiedlichsten Stellen zum Funktionieren unseres Gemeinwesens und unserer Demokratie beitragen werden. Haben Sie den Mut, Veränderungen und Entwicklungen voranzutreiben. Gestalten Sie die Stadtverwaltung von morgen aktiv mit!“

Die nächste Generation der städtischen Administrative reiht sich damit in den Kreis der über 13.000 Mitarbeiter in insgesamt 62 Ämtern und Betrieben ein, die tagtäglich für eine funktionierende Stadtverwaltung sorgen. Damit ist die Verwaltung der Stadt Frankfurt einer der größten Arbeitgeber im Rhein-Main-Gebiet. Und die Zahl der Nachwuchskräfte wächst immer weiter: Hat man 2009 noch 169 Auszubildende eingestellt, waren es 2019 schon 321 – also fast doppelt so viele. Für 2020 rechnet man noch einmal mit einem erheblichen Anstieg.

Ob Gärtner, Fachinformatiker, Veranstaltungskaufmann oder Tierpfleger – die Ausbildungsmöglichkeiten sind vielfältig. Je nach Beruf dauert die Ausbildung in der Regel drei bis dreieinhalb Jahre. Bezahlt wird währenddessen nach Tarifvertrag. Die angehenden Kaufleute für Büromanagement, Fachinformatiker und Verwaltungsfachangestellten starten mit einem Monatsgehalt von 968,26 Euro brutto ins erste Ausbildungsjahr. Bis zum dritten Ausbildungsjahr erhöht sich dieses auf 1064,02 Euro. Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt – je nach Beruf und Leistung – in der Regel zwischen 2446,41 und 2818,96 Euro brutto monatlich.

Die Ausbildung bei der Stadt beinhaltet eine Mischung aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischen Modulen. Diese werden zum Teil in unterschiedlichen Ämtern absolviert. Hier bekommen die Auszubildenden die Gelegenheit, ihr Wissen auch in der Praxis zu erproben und die Aufgaben sowie Tätigkeiten des jeweiligen Fachbereiches kennenzulernen. Auf ihren Einsatz in den Ämtern und Betrieben werden die Azubis des IT-, Verwaltungs- und kaufmännischen Bereichs vor jedem neuen Abschnitt in den so genannten zentralen Ausbildungsmaßnahmen vorbereitet. Diese finden ergänzend zum regulären Unterricht in der Berufsschule statt und werden von Ausbildern aus dem Team des Personal- und Organisationsamts (POA) durchgeführt. Ein großer Vorteil, findet Lea Prinz, die gerade als Lehrgangsbeste ihre dreijährige Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten abgeschlossen hat. „Ich glaube, ohne den innerbetrieblichen Unterricht der Stadt hätte ich es in der Ausbildung deutlich schwerer gehabt. Er hat uns wirklich vorangebracht“, sagt Prinz. Die gute Vorbereitung schreibt sie vor allem den Ausbildern zu, die ihre Schützlinge nicht nur unterrichten, sondern sie während ihres gesamten Wegs in den Beruf begleiten. „Sie haben sich wirklich viel Zeit für uns genommen, im Unterricht und privat. Bei Fragen oder Problemen konnten wir jederzeit zu ihnen kommen.“

Trotz aller umfangreicher Schulung und Betreuung durch das Ausbildungsteam stand bisweilen auch der Sprung ins kalte Wasser auf dem Programm. Die Stationen in unterschiedlichen Ämtern konfrontierten sie ständig mit neuen, noch unbekannten Aufgaben, die es zu meistern galt. Für viele der städtischen Nachwuchskräfte hat jedoch genau dies den Reiz ihrer Berufsausbildung ausgemacht.

„Dadurch, dass wir während unserer Ausbildung immer wieder verschiedene Ämter sehen konnten, hatten wir auch ständig ein neues Aufgabenspektrum. Man wurde permanent vor neue Herausforderungen gestellt, so wurde die Arbeit nie langweilig“, erzählt André Philipp, frischgebackener Fachinformatiker für Systemintegration. Ausschlaggebend für seine Bewerbung bei der Stadt waren vor allem die positiven Erfahrungsberichte anderer städtischer Angestellter aus seinem Familien- und Bekanntenkreis. Für ihn stand daher schnell fest, dass er nach seinem Abitur erst einmal eine Ausbildung in der Frankfurter Kommunalverwaltung absolvieren möchte.

Das Angebot der Stadtverwaltung umfasst nicht nur Ausbildungsberufe, sondern auch Studiengänge wie den Bachelor of Arts in Public Administration und das Bachelorstudium zum Inspektoranwärter. Während des Studiums erhalten die Nachwuchskräfte ein monatliches Entgelt von 1203,04 Euro brutto. Danach winkt ein Einstiegsgehalt von 2568,36 Euro brutto für die Inspektoren und 2865,63 Euro für die Bachelor of Arts in Public Administration, soweit diese im Beschäftigungsverhältnis verbleiben. Das Studium bei der Stadt ist eine einmalige Chance, findet Absolvent Ferdi Satilmis. Für ihn ist das umfangreiche Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebot, das ihm nach seiner Ausbildung offensteht, nicht selbstverständlich: „Ich habe gerade meine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter abgeschlossen und beginne am 1. Oktober mein duales Studium bei der Stadt Frankfurt. Das ist eine Möglichkeit, die sicherlich nicht jede Kommune bietet.“ Allein schon durch die Größe der Stadtverwaltung und die Vielzahl an Ämtern würde er hier deutlich bessere Entwicklungsmöglichkeiten haben als in einer kleineren Stadt. Das stand für ihn fest, als er sich vor drei Jahren für seinen Ausbildungsplatz beworben hat.

Bewerbungen nimmt die Stadt etwa ein Jahr vor Ausbildungsbeginn entgegen. Das Ausbildungsangebot variiert jedoch. Nicht jeder Beruf wird in jedem Jahr ausgebildet. Vor der Zulassung zur Ausbildung warten zudem noch unterschiedliche Einstellungstests auf die Bewerber. Je nachdem, für welches Berufsbild sie sich bewerben, absolvieren sie zunächst einen schriftlichen oder einen EDV-gestützten Test. Im weiteren Auswahlverfahren müssen sie ihr Können dann noch in mündlichen und möglicherweise auch praktischen Teilen unter Beweis stellen. Auch Janina Retzlaff hat ihre Ausbildung bei der Stadt absolviert. Die Bewerbung selbst hat sie dabei sehr positiv in Erinnerung: „Ich habe mehrere Bewerbungsverfahren für meine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte durchlaufen, aber hier habe ich mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Alle waren sehr herzlich und bereits vom ersten Eindruck her war mir das Ganze einfach sympathisch.“

Für viele der städtischen Nachwuchskräfte war es jedoch nicht nur das Auswahlverfahren, das die Stadt als Arbeitgeberin sympathisch gemacht hat. Auch die Familienfreundlichkeit steht bei den jungen Menschen hoch im Kurs. Die Stadt Frankfurt bietet unterschiedliche Teilzeitmodelle, Beurlaubungsmöglichkeiten, Telearbeit und Comeback-Programme. „Ich bin im letzten August Mutter geworden und werde nächstes Jahr in Teilzeit in meinen Job zurückkehren“, erzählt Ausbilderin Lisa Tefarikis. Sie unterrichtet die Auszubildenden in Ordnungsrecht. „Die Teilzeitarbeit wäre sicherlich nicht immer und überall einfach so möglich gewesen“, fährt sie fort. Auf ihre Rückkehr im nächsten Jahr freut sie sich schon: Dann kann sie einen weiteren Lehrgang zukünftiger Verwaltungsmitarbeiter auf diesem so wichtigen Lebensabschnitt begleiten.

Damit die Ausbildung bei der Stadtverwaltung nicht nur genau das bleibt – ein kurzer Abschnitt – liegt der Stadt vor allem eines am Herzen: die Übernahme der Auszubildenden in ein festes Arbeitsverhältnis. „Ich freue mich als Personaldezernent darüber, dass die Stadt Frankfurt am Main auch in diesem Jahr fast allen Auszubildenden mit dem Angebot der Übernahme beziehungsweise mit der Übernahme in ein Arbeitsverhältnis für einen guten Einstieg in eine hoffentlich sehr erfolgreiche berufliche Laufbahn sorgen kann“, sagte Personaldezernent Stefan Majer bei der Abschlussfeier der Auszubildenden im Kaisersaal.

Knapp 90 Prozent des diesjährigen Abschlussjahrgangs im IT-, Verwaltungs- und kaufmännischen Bereich werden auch zukünftig für die Stadt Frankfurt arbeiten. Die restlichen 10 Prozent werden die Stadtverwaltung nach ihrer Ausbildung auf eigenen Wunsch hin verlassen oder ihre Ausbildung mit einem Studium bei der Stadt fortsetzen. „Dies ist allerdings absolut keine Selbstverständlichkeit. Auch hier ist es vielmehr eine Kombination Ihrer Leistungen und der Verantwortung, welche die Stadt Frankfurt am Main, als einer der größten Arbeitgeber in der Rhein-Main-Region, in der Ausbildung und Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernimmt und weiterhin übernehmen wird“, fügte Majer hinzu. „Auch für zukünftige Bewerber stehen die Chancen gut: Bis 2030 werden knapp 25 Prozent der Bediensteten die Stadt aus Altersgründen verlassen. Nachwuchs wird dringend gesucht“, warb Oberbürgermeister Feldmann abschließend nochmals für eine Ausbildung mit besten Chancen bei der Stadt Frankfurt.

Mit ihrer Übernahme beginnt für die ehemaligen Auszubildenden des Einstellungsjahrgangs 2016 nun ein ganz neues Kapitel ihres Lebens. Voller neuer Möglichkeiten, Erkenntnisse und Herausforderungen, an denen sie wachsen und sich weiterentwickeln – und zwar ganz ohne dabei nur Aktenberge in stickigen Büros zu sortieren. Ferdi Satilmis ist sich jedenfalls sicher: „Die Ausbildung bei der Stadt war die absolut richtige Wahl. Ich würde mich immer wieder so entscheiden.“

Eine vollständige Übersicht sowie Informationen rund um die Ausbildungsberufe und -möglichkeiten bei der Stadt Frankfurt finden sich unter http://www.my-ffm.de im Internet. Über das aktuelle Ausbildungsangebot können sich Interessierte auf dem neuen Stellenportal der Stadtverwaltung unter http://stadtfrankfurtjobs.de informieren. Bei weiteren Fragen steht das Team der Nachwuchswerbung unter der Servicenummer 069/212-35015 zur Verfügung.

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Autor: Team Hessen-Tageblatt