Simmern / Hunsrück (RLP) – „Wir können den Freiwilligendienst nur empfehlen.“ Da sind sich Lena Schumacher aus Sohren und Sabine Paul aus Kirchberg einig.
Die beiden 19-Jährigen haben im Rettungsdienst beim DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr bislang viele interessante Erfahrungen sammeln können.
Als Freiwillige unterstützen sie Rettungskräfte bei ihrer Arbeit auf der Rettungswache, bei Einsätzen im Rettungswagen und bei Krankentransporten. Derzeit absolvieren einige junge Menschen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beziehungsweise den Bundesfreiwilligendienst (BFD) beim Roten Kreuz in der Region Simmern.
„Die Besonderheit am FSJ im Rettungsdienst ist, dass es Sozialkompetenz und medizinische Grundlagen vereint“, macht Sabine Paul deutlich, die schwerpunktmäßig auf den Rettungswachen Simmern und Oberwesel im Einsatz ist.
Ihre Entscheidung hat sie nicht bereut, zumal für die junge Frau seit geraumer Zeit klar ist, dass es sie beruflich in die Medizin zieht. „Im FSJ habe ich erste praktische Einblicke erhalten.
Und in der Ausbildung zur Rettungssanitäterin habe ich mir ein Wissen erarbeitet, das später im Rettungsdienst zur Anwendung kommt“, sagt Sabine Paul, die jetzt zum Sommersemester ihr Studium der Zahnmedizin beginnt.
Dem Roten Kreuz will sie als Aushilfe erhalten bleiben – „im Studium ein willkommener Zuverdienst“. Sie ist davon überzeugt, dass ihr Freiwilligendienst „im Lebenslauf von Vorteil“ ist. An manchen Unis werde er bei der Studienplatzvergabe honoriert.
„Ein Freiwilligendienst ermöglicht jungen Menschen nicht nur, in den Rettungsdienst reinzuschnuppern, sondern eröffnet zudem zukunftssichere berufliche Perspektiven“, schildert Martin Maser, der Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbands Rhein-Hunsrück. „Ein dickes Plus im Lebenslauf“, bringt er es auf den Punkt. Maser freut sich über weitere motivierte junge Menschen, die sich hier engagieren möchten und Interesse am Freiwilligendienst beim Roten Kreuz haben. Dabei denkt er nicht nur an den Rettungsdienst, ein weiteres Einsatzgebiet beim DRK in der Region ist etwa die Sozialstation.
Lena Schumacher studiert ab dem Wintersemester Medizin, die wertvollen Erfahrungen aus ihrem FSJ möchte die 19-Jährige nicht missen: „Es hat mir viel gebracht.“ Sie sei selbst bewusster geworden, es mache ihr Spaß, auf Menschen zuzugehen, berichtet die 19-Jährige, die hauptsächlich auf den Rettungswachen am Flughafen Frankfurt-Hahn und in Büchenbeuren tätig.
Das Flair, die Menschen und die vielen verschiedenen Sprachen am Flughafen machen dabei einen besonderen Reiz aus. Klar, dass Lena Schumacher bei den regelmäßigen Seminaren von den anderen Freiwilligendienst Leistenden mit vielen Fragen konfrontiert wird…
„Mir hätte was gefehlt, wenn ich direkt nach der Schule studiert hätte“, findet Lena Schumacher. Sie erlebt beim Roten Kreuz das „richtige“ Arbeitsleben, samt Schichtdienst. Und das ist „ganz anders als in der Schule“. Vor ihrem Einsatz im Rettungsdienst hat sie sich – wie auch Sabine Paul – zur Rettungssanitäterin ausbilden lassen.
Die Kosten für die dreimonatige Ausbildung übernimmt das DRK. Wie attraktiv diese zusätzliche Qualifikation vor dem eigentlichen FSJ ist, unterstreicht auch Torsten Frenzel, der Leiter Rettungsdienst beim Roten Kreuz im Rhein-Hunsrück-Kreis.
Übrigens: Während ihres Dienstes sind die Freiwilligen sozial- und krankenversichert, sie erhalten Taschen- und Verpflegungsfeld, einen Wohnzuschuss und haben Anspruch auf Urlaub.
INFOS:
Bewerbungen und nähere Informationen, etwa zu den Voraussetzungen: Freiwilligendienste, DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz, Mitternachtsgasse 4, 55116 Mainz, www.fwd-rlp.de
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Text: DRK