Wiesbaden – Das Stadtmuseum am Markt bietet in Kooperation mit dem Stadtarchiv Wiesbaden am Freitag, 31. August, um 15 Uhr einen Gedenkstätten-Rundgang durch Wiesbaden an.
Der Wiesbadener Historiker Dr. Axel Ulrich zeigt den interessierten Besucherinnen und Besuchern einige der bedeutsamsten Erinnerungsorte für die Opfer der NS-Verfolgung ̶ an Plätzen, die eher selten bei Stadtrundgängen aufgesucht werden. Wer hierzu einmal mehr erfahren möchte, sollte sich den Termin also unbedingt vormerken.
Treffpunkt für die Führung ist das Stadtmuseum. Von hier aus geht es in den Gedenkraum im Rathaus, der die Verfolgung der Wiesbadener Juden thematisiert. Hier wird auch die virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge am Michelsberg präsentiert. Wo einst das prächtige jüdische Gotteshaus im maurisch-byzantinischen Stil stand, erinnert heute die Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden an die Opfer des Holocaust. Auf dem Weg zu verschiedenen weiteren authentischen Gedächtnisorten werden viele Hinweise auch auf weniger bekannte Verfolgungsereignisse und ebenso auf die Wirkungsstätten von Widerständlern gegeben.
Denn sowohl im kirchlichen als auch mehr noch im politischen Bereich gab es mehrere Hundert Menschen, die in Wiesbaden bereit waren, Risiken einzugehen, um Widerstand gegen die Nazis zu leisten oder um Notleidenden zu helfen. Nicht vergessen sind hier ebenso die Sinti und Roma, die im Holocaust ermordet wurden. Das Sinti-Mahnmal in der Bahnhofsstraße liegt auf dem Weg zum Deportationsmahnmal an der einstigen Schlachthoframpe, das den Abschluss des Rundgangs bildet.
Dr. Axel Ulrich war viele Jahre im Stadtarchiv beschäftigt und dort für unsere Gedenkstätten- und Erinnerungskultur zuständig. Besonders intensiv hat er sich mit dem Thema Widerstand auseinandergesetzt.
Um Anmeldung zur Teilnahme am Gedenkstätten-Rundgang wird gebeten unter stadtmuseum@wiesbaden.de oder Telefon (0611) 34132877. Die Kosten für den Rundgang betragen 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Der Rundgang wird etwa drei Stunden dauern.
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